Neue Erkenntnisse
Libidoverlust und Haarausfall sind häufige Long-Covid-Symptome

Die Symptome von Long Covid sind vielfältig. Britische Forschende kamen nun zu der Erkenntnis: Haarausfall, Libidoverlust und Ejakulationsstörungen gehören mit zu den prominentesten.
Publiziert: 03.08.2022 um 19:33 Uhr
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Aktualisiert: 04.08.2022 um 17:13 Uhr
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Forschende aus Grossbritannien haben neue Symptome im Zusammenhang mit Long Covid entdeckt.
Foto: AFP

Chronische Müdigkeit, Atembeschwerden, der Verlust von Geruchs- und Geschmackssinn, kognitive Störungen – alles Symptome von Long Covid. Die Liste ist lang und beinhaltet viele unspezifische Symptome, die durch keine andere Erkrankung erklärt werden können.

Nun sind weitere Symptome dazugekommen. Haarausfall, Libidoverlust und Ejakulationsstörungen würden häufig bei Long-Covid-Patienten auftreten, geht aus einer Studie der Universität Birmingham hervor, die im Fachmagazin «Nature» veröffentlicht wurde.

Das britische Forscherteam verglich 486'139 Erwachsene, die sich zwischen Januar 2020 und April 2021 mit dem Coronavirus infiziert hatten, mit 1'944'580 erwachsene Personen ohne bekannte Corona-Infektion.

Typische Symptome gar nicht so häufig wie angenommen

Dabei fanden die Forschenden heraus, dass Geruchsverlust in der Gruppe der Infizierten 6,5 Mal häufiger genannt wurde als in der Gruppe, die noch keine bestätigte Corona-Infektion hatte. Bei Haarausfall waren es viermal so viele, Niesen wurde dreimal häufiger genannt.

Ejakulationsstörungen wurde von Corona-Infizierten insgesamt 2,6 Mal häufiger genannt als von Nicht-Infizierten, ein Verlust des Sexualtriebs (Libido) rund 2,3 Mal häufiger. Darüber gesprochen wird in der breiten Öffentlichkeit allerdings kaum.

Kurzatmigkeit, Schmerzen auf der Brust, Fieber und Müdigkeit – die Symptome, die bisher als typisch für Long Covid galten – folgten erst danach.

Libidoverlust vor allem bei Männern ein Problem

Wie der «Spiegel» berichtet, beobachten deutsche Experten Ähnliches. «Aus der klinischen Erfahrung heraus ist Haarausfall ein Symptom, das wir nahezu bei 90 Prozent der Long-Covid-Patienten beobachten», sagt Jördis Frommhold, Internistin und anerkannte Long-Covid-Spezialistin, zum Magazin.

«Libidoverlust wird durchaus häufiger von Männern berichtet – allerdings ist hier offensichtlich die Hemmschwelle relativ gross, darüber zu reden», erklärt sie weiter.

Entstehung von Long Covid bleibt weiter unklar

Laut der britischen Studie trat Long Covid bei den untersuchten Patientinnen und Patienten häufiger bei Frauen auf als bei Männern. Zudem seien eher jüngere Personen davon betroffen. Damit bestätigt die Studie Annahmen von anderen Expertinnen und Experten. Auch Faktoren wie ein hoher BMI, Rauchen oder der sozioökonomische Status würden eine Rolle spielen.

Weiterhin unklar bleibt allerdings, wie genau Long Covid entsteht und was man dagegen tun kann. Dafür seien laut «Spiegel» mehrere Studien zu Therapie- und Diagnosemöglichkeiten angelaufen. Ergebnisse würden aber erst Ende Jahr erwartet. (chs)

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