Kaffee als Eisenräuber?
Alltägliche Lebensmittel rauben uns das wichtige Eisen

Ständig müde, Schwindel und Haarausfall – Eisenmangel darf man nicht ignorieren und bei Zweifel sollte man einen Arzt oder eine Ärztin aufsuchen. Sich schlau machen, hilft auch. Oder wusstet ihr, dass gewisse Lebensmittel unseren Eisenspeicher anzapfen?
Publiziert: 09.12.2024 um 13:55 Uhr
Falls du immer müde bist, obwohl du genug schläfst, solltest du mal dein Eisen checken lassen.
Foto: Pexels / Karolina Grabowska

Auf einen Blick

  • Eisenmangel kann Augenringe und Müdigkeit verursachen. Blutanalyse zeigt Mangel
  • Schwarzer Tee, Kaffee und Vollkornprodukte können die Eisenaufnahme hemmen
  • 15 bis 20 Prozent aller Frauen im Menstruationsalter leiden unter Eisenmangel
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.

Obwohl ihr gestern Abend rechtzeitig ins Bett gegangen seid, seht ihr beim morgendlichen Blick in den Spiegel nur Augenringe? Ihr fühlt auch ausgelaugt und wisst nicht, warum? Eventuell ist euch ab und zu schwindelig? Dann könnte Eisenmangel schuld sein. Das Spurenelement spielt eine wichtige Rolle bei der Zellbildung und der Zellatmung. Das heisst: Nehmen wir Sauerstoff über die Lunge auf, wird mithilfe des Eisens Hämoglobin gebunden und über das Blut im ganzen Körper zur Energiegewinnung in den Zellen verteilt. Auch die Muskeln werden auf diese Art mit Energie versorgt. Ist dieser Vorgang gestört, leiden wir.

Das zeigt sich unter anderem anhand folgender Symptome:

  • Blässe
  • Müdigkeit
  • Haut- und Schleimhauterkrankungen
  • Energielosigkeit
  • Reduziertes Haarwachstum
  • Brüchige Nägel

Gerade weil die Symptome vielfältig und nicht immer eindeutig sind, ist es wichtig, einen Arzt oder eine Ärztin aufzusuchen. Denn der einzige Weg, einen Mangel zu erkennen, ist die Blutanalyse. Dabei ist das Protein Ferritin ausschlaggebend. Es gilt als Standardmessgrösse für die Menge an gespeichertem Eisen im menschlichen Körper.

Frauen sind viel häufiger betroffen

Die Werte variieren stark nach Geschlecht, denn in 80 Prozent der Fälle sind Frauen betroffen. Studien aus den USA und Europa zeigen: 15 bis 20 Prozent aller Frauen im Menstruationsalter leiden unter einem Eisenmangel. Davon sind 3 Prozent von einer Anämie (Blutarmut) betroffen. Die gute Nachricht: Mit der richtigen Ernährung kann Eisenmangel oft vorgebeugt werden. Die schlechte Nachricht: Es gibt Lebensmittel, die uns das Eisen entziehen. Diese sollten wir uns merken, denn besteht erst einmal ein Eisenmangel, muss das Eisen in der Regel durch Medikamente substituiert werden. Deshalb könnt ihr jetzt euren Notizblock zücken:

Schwarzer Tee und Kaffee

<p>Auch koffeinhaltige Getränke können die Begleiterscheinungen einer Menopause verstärken</p>
Foto: KEYSTONE/GAETAN BALLY

Dass die beiden zu den klassischen Eisenräubern zählen, haben sie den Tanninen zu verdanken. Grund: Die pflanzlichen Gerbstoffe hemmen die Eisenaufnahme aus den Lebensmitteln. Wer trotzdem nicht verzichten kann, sollte beide Getränke erst zwei Stunden nach der letzten Mahlzeit geniessen. Das gilt vor allem für Personen, die schon unter einem Mangel leiden. Alle anderen dürfen sorglos weitertrinken.

Vollkornprodukte

Lebensmittel, die Phytinsäure enthalten, bilden mit Eisen Verbindungen, die dessen Aufnahme im Körper reduziert. Die Substanz kommt in Vollkorn- und Sojaprodukten vor. Aber auch in Mais und Reis. Ein kleiner Trick: Weicht man das Getreide vor dem Essen ein, reduziert sich die Phytinsäure.

Kakao, Schokolade und Spinat

Kakao enthält Oxalat, welches die Eisenaufnahme im Darm einschränkt. Das gilt aus dem gleichen Grund auch für Spinat.

Fazit: Achtet auf die Zeichen eures Körpers, denn Eisenmangel wird oft unterschätzt, obwohl er zahlreiche Beschwerden verursachen kann. Achtet auf eure Symptome, lasst bei Verdacht die Blutwerte prüfen und unterstützt euren Körper durch eine ausgewogene Ernährung. Mit ein paar einfachen Anpassungen könnt ihr viel für eure Gesundheit tun – und eure Energie kehrt schneller zurück, als ihr denkt!

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?