Tieferer Schlaf und mehr Energie dank Blaufilterbrille
Warum wir dank einer gelben Brille besser schlafen

US-Forscher haben entdeckt, dass Blaulichtfilterbrillen nicht nur den Schlaf verbessern, sondern auch das Arbeitsverhalten positiv beeinflussen. Besonders Nachtmenschen profitieren von dieser Technik, die ähnlich wie eine Sonnenbrille funktioniert.
Publiziert: 13.11.2024 um 14:38 Uhr
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Aktualisiert: 13.11.2024 um 16:05 Uhr
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Gelb oder orange getönte Brillen filtern blaues Licht und lassen uns so besser schlafen und produktiver im Alltag sein.
Foto: IMAGO/Zoonar

Auf einen Blick

  • Blaulichtfilterbrillen verbessern Schlaf und Tagesform
  • Filterbrillen sind ähnlich wie Sonnenbrillen, neutralisieren blaues Licht
  • Studie mit 130 Büroangestellten zeigt positive Effekte
  • Nachtmenschen profitieren mehr als Morgenmenschen
  • Chronotyp beeinflusst Arbeitsumstände und sozialen Jetlag
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Lisa Merz

Dass man zwei Stunden vor dem Zubettgehen nicht mehr in sein Smartphone oder auf den Computer starren sollte, wissen wir. Sie senden blaues Licht aus, welches dafür sorgt, dass unsere Melatoninproduktion gehemmt wird und wir so schlechter einschlafen.

Diesbezüglich haben US-Forscher herausgefunden, dass eine Blaulichtfilterbrille den Schlaf nicht nur verlängert und verbessert, sondern auch einen Effekt auf unsere Tagesform hat. So beeinflusst der Filter auch das Arbeitsengagement, die Aufgabenerfüllung und das Arbeitsverhalten am Tag positiv.

Funktioniert ähnlich wie eine Sonnenbrille

Die Technik ist einfach und vergleichbar mit einer normalen Sonnenbrille. So haben die Brillengläser eine spezielle Beschichtung, welche die für die blaue Lichtstrahlung verantwortlichen Wellenlängen ausfiltert und so quasi neutralisiert. Meistens sind die Gläser gelb oder orange getönt.

Artikel aus der «Schweizer Illustrierten»

Dieser Artikel wurde erstmals in der der «Schweizer Illustrierten» publiziert. Weitere spannende Artikel findest du auf www.schweizer-illustrierte.ch.

Dieser Artikel wurde erstmals in der der «Schweizer Illustrierten» publiziert. Weitere spannende Artikel findest du auf www.schweizer-illustrierte.ch.

Für ihre Untersuchung werteten die Forscher die Daten von 130 Büroangestellten aus. Vor allem Probanden, die frühmorgens mit der Arbeit anfingen, litten unter einem gestörten Tag-Nacht-Rhythmus. Unsere innere Uhr lenkt biologische Abläufe und wirkt auf unsere Stimmung. Unabhängig von der Aussenwelt tickt sie in einem Rhythmus von ungefähr 24 Stunden. Bei manchen etwas länger, bei anderen etwas kürzer. Sie setzt sich aus Milliarden von Uhren zusammen, die in jeder Zelle vorhanden sind. Eine Art Hauptuhr steuert und synchronisiert das gesamte Netzwerk. Wichtigster Taktgeber: das Sonnenlicht.

Nachtmenschen profitieren mehr

Studienautor Cristiano L. Guarana erklärt: «Das Tragen einer Blaulichtfilterbrille erzeugt eine Form pyhsiologischer Dunkelheit und verbessert so sowohl die Schlafqualität als auch die Schlafquantität.» Die Ergebnisse zeigen auch, dass Nacht-Eulen mehr von einer Blaufilterbrille profitieren als Morgen-Lerchen. Das sind etwa 30 Prozent der Bevölkerung. 15 Prozent sind Lerchen, also Morgenmenschen und 55 Prozent liegen irgendwo dazwischen.

Problem des sozialen Jetlags

Der Chronotyp ist zwar genetisch bedingt, verändert sich aber auch mit dem Alter. Babys sind Lerchen, Jugendliche Eulen und Senioren verwandeln sich wieder in Lerchen. Forscher fordern schon lange, dass der Chronotyp und die Erkenntnisse über die innere Uhr auch die Arbeitsumstände beeinflussen sollten.

Denn wenn sich Eulen und Lerchen nicht dem sozialen Taktgeber anpassen, folgt der soziale Jetlag. Ähnlich wie bei einem Flug von Zürich nach New York findet sich die innere Uhr zu Beginn in der neuen Zeitzone nicht zurecht – beim sozialen Jetlag hält dieses Befinden an. Das kann zu Herz-Kreislauf-Problemen, Magen-Darm-Störungen, Schlafstörungen und Depressionen führen.

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