Über Feuerwerk nörgeln
Die einen haben Mitleid mit den Hunden, die sich vor den Böllern fürchten, die anderen bedauern, dass sie die Kirchenglocken wegen des Lärms nicht mehr hören können. Und dann natürlich der ganze Feinstaub, den so etwas produziert, die Steuergelder, die so etwas kostet! Es gibt 1000 Argumente gegen Feuerwerke und nur eines dafür: Sie sind verdammt schön anzusehen.
Nicht reservieren
Wer an Silvester Restaurants abklappert, wird von Kellnern zu Recht ausgelacht. Die Menüs sind an diesem Abend oft besonders aufwendig, der Koch kauft die teuren Zutaten pro Kopf ein, die meisten Gäste haben oft Monate im Voraus reserviert. Menschen, die ohne Reservation in ein Restaurant gehen, bezeichnen sich gerne als spontan. Andere würden sagen, dass sie sich im Leben einfach für nichts entscheiden können und deshalb lieber nehmen, was übrig bleibt. An Silvester ist es dann die Hotdog-Bude am Bahnhof.
Sich etwas vornehmen
An Silvester solltest du dir nur eines vornehmen: dass du dir an Silvester nichts mehr vornimmst. Denn: Wenn es einen schlechten Moment gibt, um weniger zu essen, trinken und mehr Sport machen zu wollen, dann der Januar. Ein heisses Fondue, ein gutes Glas Wein oder ein Wochenende vor dem Fernseher sind doch gerade die wenigen Dinge, die diesen grauen, kalten Monat einigermassen erträglich machen. Die Einzigen, die davon profitieren, dass du vorübergehend weniger isst und mehr Sport treibst, sind die Fitnessstudios. Jahresabonnenten, die ab Februar nicht mehr auftauchen, sind die perfekte Kundschaft.
Das Motto missachten
Wenn man in Jeans und einem abgewetzten Pullover an einer Party mit dem Motto «Hollywood Glamour» aufkreuzt, dann sollte man die bösen Blicke, die man dir zuwirft, nicht als Zeichen dafür deuten, dass alle ausser dir es mal etwas lockerer nehmen sollten. Nein, die Leute sind sauer auf dich, weil du ihnen den Spass verderbt. Am ärgsten kriegen das diejenigen zu spüren, die in den Kleidern, die sie immer tragen, zu einer Bad-Taste-Party auftauchen und jeder ihnen absichtlich zu ihrem «schrecklichen» Outfit gratuliert.
Mit Prosecco anstossen
Wenn du nur einmal im Jahr Champagner trinkst, dann tue es jetzt. Eine Flasche Moët & Chandon kostet ca. 40 Franken. Damit kann man nichts falsch machen. Klar: Es gibt hochwertige Proseccos und Franciacortas – wer sich damit auskennt, dem muss man sowieso nichts erklären. Aber der Prosecco für 7 Franken 90 von der Tankstelle – an Silvester unpassend. Es sei denn, das Motto fürs neue Jahr lautet: Von jetzt an kanns nur noch besser werden.
Auf die Clubnacht des Jahres hoffen
Ein beliebtes Programm an Silvester: nach dem Essen mit Freunden anstossen, um Mitternacht geht es in die Disco. Die besten DJs sind gebucht, die Deko ist glamourös – viel Schwarz, viel Gold, viel Glitzer. Wer jetzt auf die Jahrhundertparty hofft, was insgeheim jeder tut, wird enttäuscht. Die Besucher kommen schon so betrunken im Club an, dass das Stimmungsbarometer nur noch sinkt. Die Luft ist sowieso raus nach all den Weihnachtsfeierlichkeiten. Doch was soll man tun? Zu Hause bleiben ist auch keine Lösung.
In einer Metropole feiern
Silvester in London: Um 23 Uhr macht sich der Tourist auf den Weg zur Themse, um rechtzeitig dort zu sein fürs Feuerwerk. Leider ist die Flusspromenade schon derart überfüllt, dass die Polizei alle Zugangsstrassen sperrt. Man ist so nahe dran an den «Fireworks», sieht aber 0,0. Nur das Echo der Böller schallt durch die abgedunkelte Gasse hinter der Absperrung. Ab und zu ist im schmalen Streifen Himmel über der Häuserschlucht das Blitzen der Raketen zu sehen. Schnell zur U-Bahn. Vor der Station hat sich bereits eine riesige Schlange gebildet. Ein Angestellter in einer Leuchtweste schreit die Leute an, die ausscheren, und spricht von einer Wartezeit von zwei Stunden minimum. Wäre man doch zu Hause geblieben!
Sich eine Lungenentzündung holen
Vorstellung: Nach dem Neujahrsdinner bestellt die Tischgesellschaft ein Taxi, das sie von der Haustür direkt vor den Club bringt. Realität: Die Taxis sind ausgebucht, die Gesellschaft versucht auf der Strasse eines zu erwischen, muss zuletzt aber die ganze Strecke laufen. Angekommen stellt sie sich in eine Schlange, die so lange ist, dass der Eingang des Clubs nicht mehr zu sehen ist. Deshalb: Ziehe dir eine richtig warme Jacke über. Am besten etwas in Richtung Daunenschlafsack. Es ist kein schöner Anblick, jemanden vor sich in der Schlange zu haben, der so stark vor Kälte zittert, dass er seine Zigarette kaum mehr halten kann.
Vor Mitternacht ins Bett gehen
Den Beginn des neuen Jahres zu verpennen – alleine der Gedanke daran deprimiert. Mag sein, dass du es aus einer Antihaltung heraus tust, dich damit symbolisch aus der grossen Masse ausklinken wirst. Deine Punk-Attitüde wird in dieser Nacht leider niemanden beeindrucken. Wenn du Pech hast, merkt nicht einmal jemand, dass du nicht zur Party aufgetaucht bist. Es gilt: Der Moment, in dem der Sekundenzeiger auf die 12 springt, muss bewusst wahrgenommen werden. Warum? Es ist einfach so.
Sich nicht bei Familie und Freunden melden
Es gibt Menschen, die ihr «Guets Neus!» bereits am 31. um 20 Uhr per SMS- oder Whatsapp-Nachricht versenden. Das ist immer noch besser als sich bei Familienmitgliedern und Freunden, mit denen man nicht face-to-face anstossen kann, gar nicht zu melden. Egal wie müde du um Mitternacht bist, egal wie gross das Funkloch ist, in dem du steckst. 10 bis 20 Zeichen Text, die zeigen, dass man an jemanden gedacht hat, müssen möglich sein.