Was in Erziehungsratgebern, auf Elternblogs und in Kinderarzt-Broschüren steht, ist ja schön und gut. Doch wer schafft es schon, all die gut gemeinten Tipps im Alltag umzusetzen? Wir nicht! Beim Thema Trockenwerden – wie bei ganz vielen anderen «Phasen» in einem Kinderleben – hängen die Nerven von Mutter und Vater oft am seidenen Faden.
Wir haben in der Redaktion herumgefragt und unsere Erfahrungen mit Windel und Töpfchen für Sie zusammengetragen. Etwas schon vorweg: Stress bringt weder Ihnen noch Ihrem Kind etwas.
Es ist kein Wettbewerb
Meine Erfolgsformel: «Go with the flow». Das habe ich leider auf die harte Tour gelernt. Wer dem Kind einen fiktiven Zeitplan aufdrückt, verbringt in der Freizeit viel zu viele Stunden in der Waschküche. Warum also nicht dem Kind vertrauen. Es ist faszinierend, wie reibungslos die «Entwindelung» abläuft, wenn die kleinen Männer oder Frauen bereit dazu sind. Die signalisieren das übrigens überraschend deutlich. Und: Es ist keine Leistung, das Kind zuerst trocken zu kriegen. Nicht alles ist ein Wettbewerb. – Bettina Bendiner
Loben, loben, loben
«Wow, so en schöne Gaggi!», habe ich meine Kinder jeweils bei der Umstellung aufs Töpfchen gelobt. Zu recht sind die Kleinen stolz darauf. Auch als unsere Älteste in den Ferien am Strand heimlich ihr Geschäft ins Loch eines Schirmständers plumpsen liess, erntete sie Lob dafür. Sie wollte es ja nur richtig machen und hat extra ein Loch dafür gesucht. – Maria Ryser
Ruhig bleiben, wenns daneben geht
Ehrlich gesagt fand ich das Leben mit einem Kleinkind schon so anstrengend, dass ich unseren Sohn nie Richtung Töpfli gepusht habe. Als er um seinem dritten Geburtstag herum selber Interesse daran hatte, habe ich dafür gesorgt, dass wir auswärts immer genug Wechselsachen dabei hatten. Je nach Tagesform wollte er mal mit, mal ohne Windel aus dem Haus. Und wenn was daneben ging (sehr oft), habe ich nie geschimpft. Auch wenn Bettwäsche wechseln um zwei Uhr in der Früh gewaltig nervt. – Edita Dizdar
Improvisieren erlaubt
Unsere Grosse wollte lange nicht aufs Töpfchen. Als sie dann mal ohne Windeln mit den Grosseltern unterwegs war und diese nichts als einen leeren Joghurtbecher dabei hatten, fand sie es lustig, dort hinein zu pinkeln. Der Becher wurde unser ständiger Begleiter, bis sie am Ende des Sommers problemlos aufs WC wechselte. – Christa Hürlimann
Die Windel ist Gold wert
Nach dem ersten Kind war mir eins klar: Das zweite sollte so lange wie möglich NICHT windelfrei werden! Das ist übrigens auch der einzige Tipp, den ich Neueltern mit auf den Weg gebe: Schaut, dass sie so lange wie möglich Windeln tragen. Denn danach geht es los, das ewige WC-Suchen mitten auf der Autobahn. – Sylvie Kempa
Dieser Artikel wurde vom Family-Channel der «Schweizer Illustrierte» übernommen. Weitere spannende Artikel finden Sie unter www.schweizer-illustrierte.ch/family
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