Zapfen-Alarm
Schaden Weine mit Korkgeschmack der Gesundheit?

Schmeckt der Wein nach Kork, hilft nur wegschütten. Aber nicht alle Weintrinker erkennen einen Korkschmecker auf Anhieb und nippen trotzdem am Glas. Ob Weine mit Korkschmecker gesundheitsschädlich sind, erfährst du hier.
Publiziert: 13.07.2024 um 14:27 Uhr
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Aktualisiert: 24.07.2024 um 13:44 Uhr
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Kork oder nicht Kork? Nicht alle Menschen reagieren gleich sensibel auf diesen Weinfehler.
Foto: Getty Images
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Ursula GeigerRedaktorin Wein

Schätzungsweise drei bis zehn Prozent aller in Flaschen gefüllten Weine haben diesen Fehlton, den wir als muffig und modrig wahrnehmen. Korkgeschmack gehört damit zu den schlimmsten Weinfehlern.

Nicht nur, weil der Wein schlecht schmeckt, sondern auch wegen des finanziellen Schadens für die Weinwirtschaft. Importeure und Händler können Regress auf Kellereien nehmen, wenn sich Korkschmecker in einer Lieferung häufen. Und den Produzenten bleibt nichts anderes übrig, als den Wein zurückzunehmen, zu entsorgen und beim Korklieferant Schadensersatz einzufordern.

Nicht nur Korken verursachen den schlechten Geschmack

Trichloranisol (TCL) heisst der Stoff, der den Wein ungeniessbar macht. Er kann bei der Korkproduktion entstehen. Muss aber nicht. Auch imprägnierte Holzbalken in der Kellerei können den üblen Muffton auslösen. Oder Weinkisten und Kartons, was bedeutet, dass auch Weine mit Drehverschluss oder Glaskorken betroffen sind.

Unterschiedliche Wahrnehmung von Korkgeschmack

Man geht davon aus, dass bereits ein Nanogramm (0,000000001 Gramm) TCA pro Liter in Weissweinen wahrgenommen werden kann. Die feinen Fruchtaromen wirken dann stumpf oder sind gar nicht mehr vorhanden. Bei Rotwein liegt der Wert bei fünf Nanogramm, da Gerbstoffe den Fehlton etwas kaschieren.

Geübte Verkoster schmecken Kork bereits ab diesen Werten. Weniger sensible Weintrinker stören sich am Muffton erst bei einem TCA-Gehalt ab zehn und mehr Nanogramm pro Liter.

Keine Gefahr für die Gesundheit

Trichloranisol entsteht, wenn die Schimmelpilze in Kontakt mit Chlor kommen. Um Mikroorganismen unschädlich zu machen und den Kork zu bleichen, wurde früher Chlor verwendet. Heute kommt Wasserstoffperoxid zum Einsatz und bereits wird mit Enzymen geforscht, um TCA in Korken zu vermeiden.

Da die Konzentration von TCA im Wein sehr gering ist, besteht für die Gesundheit keine Gefahr. Der muffige Geschmack ist also nur sehr ärgerlich. Nicht nur für dich, sondern auch für den Weinhändler, der Korkschmecker zurücknimmt, für die Gastronomie, für die Produzenten und Korklieferanten.

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