Wir entlarven die gängigsten Weinmarketing-Tricks
Lass dich nicht von diesen Weinbegriffen täuschen

Klangvolle Worte auf Weinetiketten suggerieren hohen Trinkgenuss. Viele dieser Begriffe haben allerdings keinerlei Einfluss auf die Weinqualität und nur ein Ziel: dich zum Kauf zu bewegen.
Publiziert: 02.06.2023 um 14:37 Uhr
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Aktualisiert: 20.06.2023 um 17:18 Uhr
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Weinetiketten neigen gerne zu Begriffen, die mehr verwirren als nützen.
Foto: Getty Images
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Nicolas GreinacherRedaktor Wein DipWSET

Château

Der Begriff Château bedeutet übersetzt Schloss und suggeriert, dass der Wein von einem Weingut mit einem Schloss stammt. Muss er aber nicht. In Frankreich schreibt das Wort Château bei Wein lediglich vor, dass es sich um einen Betrieb mit eigenen Weinbergen handelt, der über eigene Weinbereitungs- und Lagereinrichtungen verfügt. Ob auf dem Land ein prunkvolles Schloss oder ein abbruchreifes Steinhaus steht, spielt keine Rolle. Auf dieser Basis können übrigens auch Weine mit Château bezeichnet werden, die von Wein-Kooperativen abgefüllt sind.

Vieilles Vignes

Übersetzt ins Deutsche bedeutet dieser Ausdruck alte Reben. Wein von alten Reben, so die Idee, ist besser als von jungen. So wird eine hohe Wein-Qualität angedeutet, was dich zum Kauf bewegen soll. Es stimmt zwar, dass ältere Rebstöcke generell weniger, aber dafür konzentriertere Beeren gedeihen. Das führt aber nicht automatisch zu einem besseren Wein. Zudem ist der Begriff Vieilles Vignes gesetzlich nicht geregelt, weshalb ein Weingut den Ausdruck theoretisch auf jedes Etikett schreiben kann.

Prestige

Auch dieser Begriff, der mit dem deutschen Wort Ansehen übersetzt wird, hat keine gesetzliche Grundlage. Damit geschmückte Wein-Etiketten signalisieren, dass es sich bei der vorliegenden Flasche um etwas ganz Besonderes handelt. Manche Winzerinnen und Winzer versehen tatsächlich ihren rarsten und besten Wein mit dem Begriff Prestige. Doch mittlerweile wird die Bezeichnung dermassen häufig verwendet, dass die gewünschte Wirkung nahezu ausbleibt.

Cuvée

Allgemein wird der Begriff Cuvée verwendet, um eine beliebige Weinmenge oder eine einzige Wein-Charge zu bezeichnen. Das schliesst zum Beispiel Wein von einer einzigen oder von mehreren Rebsorten sowie Rebberg-Parzellen ein. Da auch hier keine gesetzliche Regelung greift, wird der Begriff gerne gebraucht, um den Namen eines Weins zu verschönern und eine höhere Qualität zu suggerieren. Auch davon solltest du dich nicht täuschen lassen.

Grand Vin

Grand Vin bedeutet übersetzt grosser Wein. Doch was ist denn eigentlich ein grosser Wein? Wurde er von einem grossen Winzer gekeltert? Gibt es eine besonders grosse Anzahl an Weinflaschen? Ist der Wein schon gross genug, um selbständig laufen zu können? Du hast es durchschaut: Grand Vin ist ein beliebter Begriff aus der Trickkiste des Weinmarketings, der eine grosse Weinqualität vermitteln soll.

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