Alle Jahre wieder werden Weinliebhaberinnen und Weinliebhaber mit Angeboten zur Bordeaux-Subskription eingedeckt. Die Idee dahinter ist simpel: Du kaufst und bezahlst heute ausgewählte Bordeaux-Weine des neuen Jahrgangs und erhältst sie in rund zwei Jahren geliefert.
Für die Konsumentenseite bedeutet die Subskription einen Schutz vor allfälligen Preissteigerungen, sobald die Weine abgefüllt auf den Markt kommen. Auf der anderen Seite werden die Weingüter bereits heute für ihre Weine bezahlt und können das erhaltene Geld umgehend nutzen, zum Beispiel für Investitionen.
Subskription birgt weitere Vorteile
Zum einen wäre da die Möglichkeit, spezielle Flaschenformate zu kaufen. Halbe Flaschen oder grössere Formate werden während einer Subskription etwa im relativen Verhältnis zu Normalflaschen angeboten. Für eine 1,5 Liter Magnumflasche zahlst du rund das Doppelte einer 0,75-Liter-Normalflasche. Sobald die Weine abgefüllt auf den Markt kommen, sind Spezialformate im Verhältnis oftmals teurer und schwieriger zu finden.
Ein gewichtiger Vorteil der Subskription ist die erhöhte Sicherheit vor Weinfälschungen. Die Weine gelangen direkt vom Château über Zwischenhändler zu den Endkunden, wobei alle Schritte dokumentiert sind. Deshalb lohnt sich eine Subskription insbesondere bei teureren Gewächsen wie zum Beispiel Grand-Cru-Classé-Weinen.
Ein psychologischer Vorteil von subskribierten Bordeaux-Weinen ist die Vorfreude auf die Auslieferung. Ganze zwei Jahre kannst du dich freuen, bis du zum ersten Mal den Duft der neuen Holzkisten schnuppern und die Weine in ihrer Fruchtphase probieren kannst. Vorfreude ist bekanntlich die schönste Freude, weshalb dieser Aspekt nicht ausser Acht gelassen werden sollte.
Aufgepasst vor diesen Nachteilen
Die Bewertung des zur Subskription angebotenen Bordeaux-Weins beruht auf einem wenige Monate alten Fassmuster. Weinkritikerinnen und Weinkritiker können die Wein-Qualität grob einordnen, eine präzise Einschätzung ist allerdings selten möglich, dafür sind die Weine noch viel zu jung. Wenn du auf Nummer sicher gehen möchtest, wartest du lieber, bis die abgefüllten Weine bewertet worden sind.
Anstatt das Geld für zwei Jahre zu blockieren, könntest du es anlegen und damit einen Zins erwirtschaften. Bei der Bordeaux-Subskription wird dir diese Möglichkeit genommen. Weiter ist es längst nicht mehr so, dass die Marktpreise der abgefüllten Weine automatisch höher sind, als bei der Subskription. Bei manchen Jahrgängen und gewissen Weinen können die Preise sogar tiefer sein.
Und was passiert, wenn die von dir gewählte Weinhandlung während der Wartezeit Konkurs geht oder anstatt den versprochenen Wein zu kaufen, mit deinem Geld etwas anderes anstellt? Falls du dich für eine Subskription entscheidest, wähle ausschliesslich dir bekannte, in der Branche etablierte Unternehmen.