Verwenden statt Verschwenden
Zweite Chance für Weinreste

In der letzten Runde warst du motivierter als deine Gäste und jetzt sitzt du vor einer halbleeren Flasche? Was nun. Wegleeren, oder nicht? Das lässt sich ganz einfach lösen. Mit ein wenig Kreativität lässt sich übrig gebliebener Wein wunderbar weiterverwerten.
Publiziert: 19.04.2023 um 16:02 Uhr
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Aktualisiert: 14.06.2023 um 11:36 Uhr
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Tinto de Verano lässt Feriengefühle aufkommen.
Foto: Getty Images
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Isabelle Thürlemann-BriggerRedaktorin Wein

Angebrochene Flaschen wandern am besten auf direktem Weg in den Kühlschrank. Dort sind sie noch zwei bis fünf Tage gut aufgehoben, bis der Wein wegen des Sauerstoffkontakts verdirbt und ungeniessbar wird.

Mit einer Vakuumpumpe lässt sich dieser Prozess bei Stillwein um einige Tage herauszögern. Für Schaumweine gibt es spezielle Systeme, die einen Gegendruck erzeugen, um das Entweichen von Kohlensäure zu verhindern. Bevor dem Wein endgültig die Stunde schlägt, kann er jedoch anderweitig eingesetzt werden. Nachfolgend findest du Inspiration.

Spritzer

Mit Zitronenlimonade, ein paar Limettenscheiben und Eis lässt sich im Handumdrehen ein gespritzter Weisser zaubern. Mindestens genauso lecker ist die spanische Variante mit Rotwein. Tinto de Verano, ein junger, fruchtiger Wein, den du im Mischverhältnis von 1:1 verdünnst, eignet sich dafür wunderbar.

Marinade

In einer Fleischmarinade wirkt die Säure im Wein als Zartmacher. Mit Weisswein lässt sich beispielsweise ein Schweinekotelett «verzärteln», während Rotwein besser zu Rindfleisch passt. Dafür mischst du Öl und Wein zu gleichen Teilen. Nach Belieben gibst du Gewürze, frische Kräuter oder Knoblauch hinzu. Wenn alle Zutaten gut vermengt sind, kannst du das Fleisch darin einlegen und die Wunder des Weins wirken lassen.

Eiswürfel

Zahlreiche Gerichte erhalten von einem grosszügigen Schluck Rebensaft einen besonderen Kick. Saucen, Risotto, Eintöpfe: Die Liste liesse sich beliebig fortsetzen. Falls in den nächsten Tagen nichts davon auf deinem Menüplan steht, kannst du den Wein ins ewige Eis schicken und in Muffin- oder Eiswürfelformen einfrieren. Beim nächsten Kochprojekt ist die erforderliche Portion sofort griffbereit.

Gebäck

In der Backstube hat Wein ebenfalls einen festen Platz. Wie wäre es zum Beispiel mit dem apulischen Apérogebäck Taralli, einer Waadtländer Weisswein-Torte oder einem saftigen Schokoladen-Rotwein-Kuchen? Bei süssen Leckereien wählst du am besten einen Tropfen, der nicht oder nur ganz kurz im Holz ausgebaut wurde, damit das Endresultat nicht bitter schmeckt.

Blitz-Dessert

Ein Klassiker der französischen Küche ist die pochierte Birne. Für vier Birnen, brauchst du circa 500 Milliliter Rot- oder Weisswein, 100 Gramm Zucker und das Mark einer Vanilleschote. Diese Zutaten lässt du zusammen in einem Topf aufköcheln und gibst die geschälten, entkernten sowie halbierten Früchte hinzu. Lass das Ganze auf tiefer Stufe ca. 10 Minuten simmern. Den restlichen Sud kannst du einkochen und über die Birnen träufeln. In der roten Version machen sich Zimtstangen, Nelken, Sternanis und Orangen auch gut. Ingwer oder Safran harmonieren dagegen herrlich mit Weisswein.

Sirup

Was uns in Kindertagen glücklich gemacht hat, kann bis ins Erwachsenenalter seinen Reiz bewahren. Rotwein- statt Erdbeersirup? Her damit! Du kannst damit rezenten Käse, Glace oder Cocktails aufpeppen. Indem du zwei Teile Zucker mit drei Teilen Wein einkochst, bis eine dickflüssige Konsistenz erreicht ist, entsteht in wenigen Minuten eine feine Garnitur.


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