Gestern fand im Zürcher Nobelhotel Dolder die grosse Verkostung des neuen Bordeaux-Jahrgangs 2021 statt. Organisiert wurde der Anlass von der Union des Grands Crus de Bordeaux, einem Zusammenschluss von 131 Châteaux der wichtigsten Bordeaux-Appellationen. Umso grösser war die Vorfreude der teilnehmenden Gäste auf die Weine.
Im Gegensatz zu den wärmeren und trockeneren Jahrgängen 2018, 2019 und 2020 war das Bordeaux-Wetter des Jahrgangs 2021 etwas durchzogener. Den Winzerinnen und Winzern zu schaffen machten unter anderem Frühjahrsfrost, Hagel sowie heftige Sommer-Regengüsse. Ein verhältnissmässig trockener Herbst brachte aber wieder etwas Entspannung.
So präsentiert sich Bordeaux 2021 im Glas
Frische und Eleganz zogen sich wie ein roter Faden durch die zahlreichen Bordeaux-Weine. Die Alkoholwerte bewegten sich generell zwischen 13 und 14 Prozent und waren dadurch in der Tendenz etwas niedriger als in den vorangehenden Jahrgängen. Überraschenderweise präsentierten sich die Gerbstoffe mehrheitlich reif und erstaunlich gut in die noch jungen Weine eingebunden. Viele Weine dürften bereits früh trinkbar sein.
Im unteren Preissegment hinterliessen die Châteaux Chasse-Spleen, Phélan Ségur und Gloria einen guten Eindruck. Margaux-Fans kommen mit den eleganten Weinen von Château Giscours und Brane-Cantenac voll auf ihre Kosten. Wer über ein grösseres Portemonnaie verfügt, trifft mit dem klassischen und geschliffenen Château Lynch Bages aus der Appellation Pauillac eine vorzügliche Wahl.