Der 2000er-Jahrgang des raren Bordeaux-Weins Petrus wird mittlerweile für über 5'000 Franken pro 0,75 Liter-Flasche gehandelt. Der reinsortige Merlot gilt als Trophäenwein und hat von führenden Weinkritikern wie Neal Martin (52) und Robert Parker (76) Topnoten wie 98 oder 100 Punkte erhalten. Das macht den Wein auch für Betrüger äusserst attraktiv.
Wie das Magazin «Decanter» kürzlich berichtete, wurde ein französischer Weinhändler Opfer eines Betrugs mit eben genau diesem Wein. Kontaktiert wurde der Händler von einem Vermittler, der vorgab, für ein russisches Ehepaar zu arbeiten. Dieses habe in Kürze vor, ein luxuriöses Wochenende in Paris zu verbringen, und sei auf der Suche nach ein paar Flaschen Petrus 2000.
Petrus 2000 mit Falschgeld bezahlt
Ursprünglich habe der Vermittler von zwölf Flaschen gesprochen, die Anzahl später dann aber auf 18 erhöht. Ein lukrativer Auftrag mit einem Gesamtvolumen von rund 90'000 Schweizer Franken. Auch zwei Flaschen Edel-Champagner wurden beim Auftrag bestellt. Da die teuren Bordeaux-Weine nicht einfach zu finden sind, nutzte der französische Weinhändler seine Kontakte, um die 18 Flaschen zu besorgen.
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Zur Übergabe der Weine traf der Weinhändler das Ehepaar Anfang Jahr in einem Pariser Nobelrestaurant. Im Anschluss an das Essen tauschte er die teuren Flaschen gegen Bargeld. Das Problem: Die Noten waren gefälscht. Als der Weinhändler dies realisierte, waren die Gauner bereits über alle Berge. Erst vor kurzem konnten die beiden samt dem Vermittler verhaftet werden, der Gerichtstermin ist für November vorgesehen.