Auf einen Blick
- Hunde werden ausgebildet, um kranke Rebstöcke und Krankheitsüberträger aufzuspüren
- Fünf Hunde mit ausserordentlichem Geruchssinn für die Studie ausgewählt
- Die Trefferquote der Fellnasen liegt bei über neunzig Prozent
Winzer und ihre Hunde sind Stoff für sympathische Buddy-Geschichten. Nun sollen die Vierbeiner gezielt eingesetzt werden, um kranke Rebstöcke und Krankheitsüberträger aufzuspüren. Die Idee für diese ungewöhnliche Hundeausbildung hatte Stephanie Bolton aus dem kalifornischen Anbaugebiet Lodi.
428'000 Dollar Forschungsgelder
Bolton, die bei der Lodi Weinkommission als Leiterin der Forschungs- und Bildungsabteilung für Winzer und als Direktorin für nachhaltigen Weinbau arbeitet, sicherte sich 428'000 Dollar staatliche Forschungsgelder.
Seit 2023 untersucht sie, ob Hunde von der Blattrollkrankheit befallene Rebstöcke ausmachen können, bevor die Viruserkrankung sichtbar wird. Übertragen wird das Virus von Wollläusen. Darum setzt Bolton die Hundestaffel in Ausbildung auch zum Aufspüren der Sauginsekten ein.
Sauvi B., Zinny, Malbec und Cab sind bereits ausgebildet
Fünf Hunde wurden für die Studie angeschafft. Die Hundetrainer wählten Rassen mit einem ausserordentlichen Geruchssinn aus. Neben einer feinen Nase müssen die Vierbeiner Gerüche auch zuverlässig wieder abrufen können. Vier Hunde haben die Ausbildung bereits abgeschlossen. Die zwei English Springer Spaniels Sauvi B. und Zinny sowie der Labrador Malbec und der Deutsch-Kurzhaar-Pointer Cab durchstreifen die Rebberge in Lodi und erschnüffeln viruskranke Rebstöcke und Gelege von Lauseiern.
Die Studie von Dr. Bolton ergab, dass die Hunde in durchschnittlich 93,4 Prozent der Fälle Blattrollviren und in 97,3 Prozent der Fälle das Vorhandensein von Läusen erkannten. Ähnliche Studien legen nahe, dass Hunde dank ihres Geruchssinns auch Mehltauerkrankungen erkennen können.