Auf einen Blick
- Explodierende Weinflaschen: Ungewollte Nachgärung führt zu gefährlichem Druckaufbau
- Schraubverschlüsse und Schaumweine mit Drahtkorbverschluss anfälliger
- 2023 rief deutsches Weingut Rieger entalkoholisierte Weine zurück
Explodierende Weinflaschen sind leider kein schlechter Witz. Meist steckt eine ungewollte Nachgärung dahinter: Restzucker und Hefen reagieren in der Flasche, Kohlendioxid entsteht, der Druck steigt – und irgendwann gibt das Glas nach.
Besonders anfällig sind Schraubverschlüsse oder Schaumweine mit Drahtkorbverschluss, da sie den Druck stärker halten als mit einem Korken verschossene Glasflaschen. Fehler in der Weinherstellung, wie unzureichende Filtration oder unvollständige Gärung, verstärken das Risiko.
Wein-Rückrufe wegen Explosionsgefahr
2023 musste das deutsche Weingut Rieger entalkoholisierte Weine zurückrufen, da sie zu explodieren drohten. Drei Jahre zuvor rief das Biolandweingut Huter in Würzburg seinen Winzerglühwein zurück, nachdem ähnliche Probleme auftraten. Vor rund zehn Jahren führte in den Niederlanden ein portugiesischer Roséwein zu einer Rückrufaktion, nachdem mehrere Flaschen unter Druck explodierten.
Auch Temperaturschwankungen während Transport und Lagerung können Nachgärungen begünstigen. Bei konventionellen Weissweinen kann eine äusserst starke Trübung ein Hinweis darauf sein, dass mit dem Inhalt womöglich etwas nicht stimmt. Wölbungen an Metallkapseln oder Korken, die aus der Flasche gedrückt werden, sind ebenfalls Warnsignale. Wer auf Nummer sicher gehen will, sollte sich zu Rückrufmeldungen informieren oder die Verkaufsstelle kontaktieren.