Mein Wein-Durcheinander im Keller hat Methode. Da gibt es Flaschen, die noch lange lagern müssen, Magnums für Familientreffen, experimentelle Weine, deren Entwicklung ich verfolge und verschiedene Schaumweine. Dabei sind acht Weintypen ausreichend für den maximalen Genuss.
Schaumweine
Zwei Schaumwein-Typen sind ideal für deinen Vorrat. Für den Apéro, das Glas zum Sonntagsbrunch oder als Begleitung zum Kochen gibt es nicht Besseres als Prosecco di Valdobbiadene. Der Schäumer stammt aus dem Veneto, wird aus der Glera-Traube gekeltert und durchläuft die zweite Gärung im Stahltank. Wenn du es süsser magst, ist die Geschmacksrichtung «extra dry» die richtige Wahl für dich. Mit «brut» ist Prosecco angeschrieben, dessen Fokus auf Frische und Säure liegt.
Rosé-Schaumweine sind ein Muss. Das kann Champagner sein oder Franciacorta aus der Lombardei. Beide Schaumweine erhalten ihre feinen Bläschen während der zweiten Gärung in der Flasche und der anschliessenden Lagerung auf der Hefe. Das ergibt den eleganten, runden Geschmack, der an geschälte Mandeln und Brioche erinnert. Die perfekte Wahl zum Tête-à-Tête oder zum Champagner-Dinner.
Weissweine
Auch hier reichen zwei Typen: ein Schlanker mit feiner Säure und ein Gehaltvoller mit Tiefgang und Schmelz, der ein Holzfass von innen gesehen hat. Schweizer Riesling x Sylvaner, Riesling aus Deutschland oder Österreich sowie Verdejo aus dem spanischen Anbaugebiet Rueda sind unkomplizierte Weine. Sie schmecken im Sommer auf der Terrasse zu Snacks, Gemüse-Dip oder zu Brot und Käse.
Mehr Fleisch am Knochen haben Weine aus der Sorte Chardonnay. Hier hast du eine Riesenauswahl. Die Qualitäten aus Kalifornien werden oft im Barrique ausgebaut. Aromen von gelben Früchten, Nüssen und Brioche sowie die Kraft und der Schmelz am Gaumen passen nicht nur zu Bagels mit Frischkäse und Lachs, zu Risotto und Spaghetti Carbonara, sondern auch zu kräftig gewürzten Grilladen.
Rotweine
Kraft und Eleganz geben deiner Rotwein-Auswahl viel Spannung. Die kräftige Seite ist enorm vielfältig. Bordeaux aus dem Médoc, Shiraz aus Australien oder Sangiovese aus der Toskana bringen Farbe, Struktur und Gerbstoffe ins Glas. Sie setzen deiner Experimentierfreudigkeit beim Food Pairing keine Grenzen, denn sie sind prima Partner für vegane Gerichte aus Hülsenfrüchten, Ratatouille, Côte de Bœuf oder Schmorbraten.
Die elegante Seite deines Rotwein-Vorrats verlangt bei der Auswahl mehr Fingerspitzengefühl. Pinot noir gilt als Synonym für Eleganz und Raffinesse in der Weinwelt. In der Schweiz werden fabelhafte Weine aus dieser Sorte gekeltert. Ohne Holzfassausbau, passen sie leicht gekühlt serviert im Sommer zu Couscous mit Granatapfel, zu Bündnerfleisch und Bauernbrot oder zu Fischgerichten.
Süssweine
Spät gelesen oder gespritet sind die zwei süssen Typen mit unterschiedlichen Einsatzmöglichkeiten. Zu Dessert und Käse passen Weine wie Sauternes, Trockenbeerenauslese, Grains Nobles oder Tokajer, der Süsswein-Klassiker aus Ungarn. Diese Spezialitäten werden aus überreifen, geschrumpften und mit Edelfäule überzogenen Beeren gekeltert. Dabei perforiert der Pilz Botrytis cinerea die Beerenhaut, Wasser verdunstet, Zucker und Säure werden konzentriert. Der Duft von exotischen Früchten, Honignoten und die geschmeidige Textur sind charakteristisch für diese Weine.
Bei Portwein wird die Gärung des Traubenmostes durch Zugabe von hochprozentigem Weindestillat gestoppt. Je länger die Weine im Fass reifen, desto mehr Aromenfülle haben sie. Dörrobst und Nüsse sind hier die klassischen Aromen. Solo getrunken versüssen sie als Meditationsweine den Feierabend. Wer mag, nascht dazu Nüsse, Früchtebrot oder Schokolade.