Das nordafrikanische Land Tunesien dürfte bei vielen Menschen in erster Linie als Feriendestination bekannt sein. Kein Wunder, denn Tunesien lockt mit Traumstränden, weiten Dünenlandschaften und sonnigem Wetter. Was viele nicht wissen: Tunesien produziert nicht nur Wein, sondern hat darüber hinaus eine äusserst spannende Weinanbaugeschichte.
Der erste Weinbau in Tunesien geht auf die Phönizier zurück, die vom 9. bis 6. Jahrhundert v. Chr. den Mittelmeerraum beherrschten. Während der Zeit des Römischen Reiches und der französischen Besetzung wurde der Weinbau in Tunesien stetig weiterentwickelt.
Tunesische Weine in der Gegenwart
Mit der Unabhängigkeit Tunesiens im Jahr 1956 wanderten viele französische Fachkräfte aus, auf die Tunesien angewiesen war. Im neuen Jahrtausend erlebte die Weinanbaufläche Tunesiens dann einen drastischen Rückgang: Von 17'500 Hektar im Jahr 2000 verkleinerte sich die Rebfläche im Jahr 2013 auf 9000 Hektar, während sie heute wieder bei rund 14'000 Hektar liegt.
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Rund 80 Prozent der Rebfläche Tunesiens liegt in der Region Cap Bon, deren Weine grösstenteils von einer Co-Operative namens Les Vignerons de Carthage gekeltert werden. Die angepflanzten Rebsorten findet man alle auch in Südfrankreich: Bei den dunklen Rebsorten sind dies beispielsweise Merlot, Syrah, Grenache, Mourvèdre oder Carignan, während bei den weissen Rebsorten Chardonnay und Muscat of Alexandria dominieren.
Tunesischer Wein wird hauptsächlich von ausländischen Touristen getrunken, aber auch in andere Länder exportiert, wie zum Beispiel nach Frankreich, Deutschland oder sogar in die Schweiz. Neben Trauben für die Weinherstellung wachsen in Tunesien auch viele Tafeltrauben, die ebenfalls vorwiegend nach Europa exportiert werden. Ich selbst besitze leider keinen tunesischen Wein, konnte aber schon die ein oder andere Flasche probieren.