Angst vor Trump-Zöllen
US-Weinhändler hamstern Prosecco

Amerikanische Weinhändler bescheren den Prosecco-Produzenten ein Allzeithoch. Seit November wurde so viel Prosecco in die USA verkauft, wie noch nie.
Publiziert: 17.02.2025 um 13:50 Uhr
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Aktualisiert: 17.02.2025 um 19:45 Uhr
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Prosecco erlebt einen beispiellosen Boom in den USA.
Foto: Getty Images
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Ursula GeigerRedaktorin Wein

Über die Unione Italiana Vini (UIV) laufen mehr als 85 Prozent des italienischen Weinexports. Im November verzeichnete die Beobachtungsstelle der Organisation einen Anstieg der Prosecco-Exporte in die USA um 41 Prozent. Auch die Exporte für Rot-und Weissweine aus dem Bel Paese legten im November um 17 Prozent zu.

«Eine gute Nachricht», so UIV-Präsident Umberto Frescobaldi, der den Hype wie folgt einordnete: «Das starke Exportwachstum zeigt, dass die Amerikaner nicht bereit sind, auf unsere Weine, insbesondere Schaumweine, zu verzichten.» Negativ sei hingegen die Angst vor Einfuhrzöllen auf Wein.

Zölle auf Wein in der ersten Amtszeit 

Nicht zum ersten Mal hat Trump die europäische Weinindustrie am Haken. Während seiner ersten Amtszeit erhob Trump im Oktober 2019 Strafzölle von 25 Prozent auf Wein. Betroffen waren die Länder Frankreich, Spanien und Deutschland.

Ihnen warf Trump die Subventionierung des Flugzeugbauers Airbus vor, die das US-Unternehmen Boeing benachteiligen würde. Italien war damals von den Strafzöllen ausgenommen.

Trump, der am liebsten Diät-Cola trinkt, erhob die Abgabe damals nur für Weine mit einem Alkoholgehalt von 14 Volumenprozent und darunter. Daraufhin verdreifachte sich der Umsatz von Weinen über 14 Volumenprozent innerhalb eines Jahres.

Die kräftigen Tropfen waren den Amerikanern 430 Millionen Dollar wert. Der Umsatz der leichteren Weine brach hingegen um 840 Millionen Dollar ein, wie die «Süddeutsche Zeitung» in einem Artikel vom 20. November 2020 berichtete.

Warmer Regen für Prosecco-Produzenten 

Bis jetzt sieht es für die italienische Weinindustrie rosig aus. Der Exportanstieg sorgte für einen warmen Regen in den Kassen der Produzenten. Nach Angaben der UIV-Beobachtungsstelle ist der im November verzeichnete Auftragsanstieg mit einem Wert von rund 54 Millionen Euro (+29 Prozent) in der Geschichte der Schaumweinexporte beispiellos.

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