In das mürbe Kleingebäck kommen lediglich Butter, Eier, Zucker, Salz, Mehl und Zitrone. Exotische Gewürze, Schokolade oder Nüsse sucht man in Mailänderli vergebens.
Mit einer Form werden die Mailänderli aus dem ausgewallten Teig gestochen. Beliebt als Ausstechformen sind Herzen, Sterne, Dreiblätter oder Kreuze. Dann werden die Guetzli mit Eigelb bestrichen und im Ofen gebacken.
Mailänderli – der Liebling der Weihnachtsguetzliszene
An Weihnachten ist in vielen Schweizer Guetzlibüchsen Tradition angesagt. Das Mailänderli gehört zu den beliebtesten Weihnachtsguetzli. Das gilt nicht nur für die selbstgemachten Guetzli, sondern auch für die fertigen Guetzliteige. Bei den fertigen Guetzli sind vor allem Mischungen mit Zimtsternen, Brunsli und anderen Sorten beliebt.
Die Geschichte des Mailänderli
Der Begriff Mailänderli ist hierzulande seit rund 300 Jahren bekannt, wie der Webseite des Schweizerdeutschen Wörterbuchs, dem sogenannten Idiotikon, zu entnehmen ist. Unter dem Namen «Gâteau de Milan» erschienen erste Mailänderlirezepte im 18. und 19. Jahrhundert in Berner und Basler Kochbüchern.
Das beliebteste Weihnachtsguetzli des Landes hat mittlerweile auch einen Eintrag im Verzeichnis Kulinarisches Erbe der Schweiz. Auf der entsprechenden Internetseite wird auf eine Frauenfelder Rezeptsammlung aus dem Jahr 1824 verwiesen, in der sich Anweisungen zum Backen finden: «Das Confekt kann mit dem Brod in den Ofen gethan werden, in einer kleinen Vrt.stunde müssen sie genug sein.»
Das Mailänderli fand ganz offensichtlich in der höheren Gesellschaft Anhänger. Denn Butter und Zucker, die in den Mailänderli enthalten sind, konnten sich damals vor allem reichere Leute leisten. In der handschriftlichen Rezeptsammlung der Bernburgerin Margaretha Cäcilie von Hallwyl, geborene von Imhoff, aus dem Jahr 1835 ist ebenfalls ein «Gâteau de Milan» erwähnt.
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Auch im Kochbuchklassiker, der um das Jahr 1840 erschien, fand das Mailänderli Niederschlag. Der Titel des Werks: «Neues Berner Kochbuch» oder «Anleitung, die im gewöhnlichen Leben sowohl als bei Festanlässen üblichen Speisen auf die schmackhafteste Art zuzubereiten; nebst einer bildlichen Darstellung, wie die Gerichte auf dem Tisch gefällig zu ordnen sind». Neben zwei klassischen Rezepten führte Autorin Lina Rytz dort auch eine Variante mit Mandeln auf.
Wer hat das Weihnachtsguetzli erfunden?
Im 19. Jahrhundert war in Bern auch die Bezeichnung «Miläänli» verbreitet. Ob die Namensgebung allerdings tatsächlich etwas mit der italienischen Stadt Mailand zu tun hat, ist nicht bewiesen. Es soll dort aber ein Mürbeteiggebäck geben, das dem Mailänderli ähnelt, nur wird dieses mit kandierten Früchten und Mandeln hergestellt.
Eine andere Herkunftserklärung der Mailänderli besagt, dass vor rund 600 Jahren eine eidgenössische Gesandtschaft nach Mailand gereist sei und die Plätzchen dem Herzog geschenkt haben soll.
Jahre später soll Katharina von Medici in Florenz das süsse Gebäck entdeckt und mit nach Frankreich genommen haben. 1780 erschien das Rezept in einem Basler Rezeptbuch. In Basel heissen die süssen Plätzchen übrigens «Gaatoodemylängli» und wurden traditionell vor allem zum Neujahr zusammen mit Hypocras, einer Art Glühwein, gereicht.
Sie sind die klare Nummer eins unter den Adventsguetzli in der Schweiz: die Mailänderli. Vielleicht auch aus diesem Grund: Man kann sie mit recht wenig Aufwand machen. Und darum backen wir sie jetzt auch mit Petra Hutter. Hier kommt etwas aus dem Ofen, das jeder kann. Aber in 3 neuen, spannenden, unbekannten Varianten.
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