Mehr Farbe auf dem Teller
Kraut und Rüben geben den Ton an

Es bleibt bunt im Gemüseregal: Zu Wintergemüse zählt nicht nur lagerfähiges Gemüse wie die Kartoffel – viele Gemüsesorten gedeihen auch in der kalten Jahres und bringen Farbe auf den Teller. Aber müssen die Rezepte wirklich immer traditionell sein?
Publiziert: 08.10.2019 um 09:38 Uhr
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Aktualisiert: 02.03.2022 um 12:51 Uhr
Foodtrends: Wenn saisonales Trend-Gemüse plötzlich das ganze Jahr konsumiert werden will.
Foto: ZVG
Thomas Rickenbach

Die Jahreszeiten spielen auch in der Gemüseabteilung der Supermärkte eine kleinere Rolle als einst. Fast immer gibt es alles überall. Davon kann man profitieren oder nicht. Auf seiner ­Internetseite beschreibt der israelische Bestseller-Autor Yuval Noah Harari die Abkehr des Menschen vom jahreszeitlichen Rhythmus als eine der grössten Veränderungen der letzten Jahrhunderte. Traditionelle landwirtschaftliche Gesellschaften «gingen ihren Arbeiten auch ohne Uhren und Zeitpläne nach und richteten sich nur nach der Sonne und den Wachstumskreisläufen der Pflanzen.» Den Wachstumskreislauf der Pflanze er­leben wir heute im Gewächshaus.

Diese Gemüse eassen Schweizer am meisten

RangGemüseHerkunft
1KarottenInland
2TomatenInland
3PeperoniAusland
4Eisbergsalatca. 50/50
5Salatgurkenca. 50/5
6SpeisezwiebelnInland
7ZucchettiAusland
8CherrytomatenAusland
9KopfsalatInland


Ein Blick auf die Saison-Tabellen der gängigen Gemüse zeigt ebenfalls: Die einzelnen Gemüsesaisons sind länger geworden. Die Gelüste der meisten Menschen sind jedoch – zum Glück – immer noch saisonal gesteuert, wenn auch vielleicht nur noch aus anerzogenen Gründen. Kraut und Rüben kommen deshalb im Herbst auf den Teller. Und dazu gibt es viel Kohl. Beziehungsweise: Kale.

Federkohl erobert die hippe Gastroszene

Wer in den letzten Jahren durch die USA reiste und in den Städten die eher hipperen Restaurants und Shops besucht, fand – und findet – ihn überall: diesen Superfood namens Kale. Es gibt ihn mittlerweile als Smoothie, als Chips, als Salat, als Beilage, auch bei uns. Kale tönt frisch, trendig, sexy. Federkohl oder Grünkohl klingt da schon wesentlich trivialer, nicht? Dumm ist nur: Federkohl, Grünkohl und Kale sind das Gleiche.

Seine Chips gibt es also fast das ganze Jahr, seine eigentliche Saison hat der Federkohl bei uns erst ab November bis März. Faktisch ist er sogar eher ein Winter- als ein Herbstbote. Und auch in der kalten Jahreszeit ist er längst nicht in jeder Grossverteiler-Filiale der kleinsten Dörfer erhältlich. In Spezialitätengeschäften aber schon. Zum Superfood macht ihn seine Fülle an Nähr-, Mineral- und Ballaststoffen sowie Aminosäuren.

Der Federkohl (Kale) zählt momentan zu den absoluten Trendgemüsen. Besonders beliebt sind Kale-Chips, da sie eine gesunde Alternative zum herkömmlichen Snack bieten.
Foto: Thinkstock Images

Das Rezept zum selber Chips machen gibt es hier.

Gesundes Sauerkraut erfreut das Gemüt

Aber zurück zu Kraut und Rüben. Und damit zum beliebtesten Herbst-Kraut. Dem sauren, das ebenfalls sehr gesund ist. So gesund, dass das Sauerkraut diesen Spätsommer in Kanada Schlagzeilen machte. Ein Forscher der Western University überprüfte den offiziellen kanadischen «Food Guide», in dem die Nahrungsmittel in vier Kategorien unterteilt sind: Fleisch, Gemüse, Milchprodukte und Getreide.

Der Mediziner Gregor Reid reklamierte nun: Da fehlt fermentierte Nahrung, sie verdient ein fünftes Kapitel. Gemeint sind damit Kombucha, Joghurt, Sauerkraut. Studien zeigten positive Auswirkungen bei Diabetes-Patienten, bessere Hirnaktivität, ein tieferes Blasenkrebs-Risiko, eine höhere Lebenserwartung. ­Alles bei Tests mit fermentierten Lebensmitteln. «Kohl ist gut für uns, Sauerkraut ist noch besser», so Reid gegenüber dem TV-Sender CBC. Aber Sauerkraut kommt doch bei uns immer an der Seite einer fetten Wurst, meist einer Saucisson? Oder auf einer währschaften Berner Platte mit Siedfleisch, Speck und Rippli.

Lust auf eine etwas exotischere Sauerkraut-Variante? Warum nicht einmal mit Ananas und frischem Lachs - zum Rezept gehts hier.

Gesund und günstig: Auch Kohl enthält viele Vitalstoffe.
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Superfood aus der Region

Maca, Goji, Chia. Die Supernahrungsmittel sind meist teuer und exotisch. Doch es geht auch einheimisch und billig.

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Obst und Gemüse: Je bunter, desto gesünder!

Wie reich an Nährstoffen ein Gericht ist, zeigt oft schon ein Blick auf den Teller: Je eintöniger die Farben, desto grösser ist die Wahrscheinlichkeit, dass wichtige Nährstoffe während des Tages fehlen. Warum es gesund ist, möglichst viele Farben des Regenbogens zu verzehren, erklärt Janet Brancato vom The Valley Hospital in Ridgewood (USA).

Wie reich an Nährstoffen ein Gericht ist, zeigt oft schon ein Blick auf den Teller: Je eintöniger die Farben, desto grösser ist die Wahrscheinlichkeit, dass wichtige Nährstoffe während des Tages fehlen. Warum es gesund ist, möglichst viele Farben des Regenbogens zu verzehren, erklärt Janet Brancato vom The Valley Hospital in Ridgewood (USA).

Es ist wieder Kürbis-Zeit

Viele scheuen allerdings vor Gerichten mit Kürbis zurück, da sie einfach nicht wissen, was man daraus Leckeres zaubern kann. Grundlegende Antioxidantien und Vitamine machen den Kürbis zu einem echten Muss für eine ausgewogene Ernährung. In ihm stecken vor allem Vitamin A sowie Lutein, Xanthin und viel Karotin.

Kürbis und Lauch
Regionales Gemüse ist nicht nur nachhaltig und gesund, es schmeckt auch sehr gut!
Thinkstock Images

Viele scheuen allerdings vor Gerichten mit Kürbis zurück, da sie einfach nicht wissen, was man daraus Leckeres zaubern kann. Grundlegende Antioxidantien und Vitamine machen den Kürbis zu einem echten Muss für eine ausgewogene Ernährung. In ihm stecken vor allem Vitamin A sowie Lutein, Xanthin und viel Karotin.

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