Deo-Mutproben, Luft anhalten, bis man in Ohnmacht fällt und Jugendliche, die zu Einbrechern werden: Social Media bringt immer wieder gefährliche Trends und Challenges hervor.
Ein neuer Trend, der aktuell in Südkorea für Wirbel sorgt, nährt nun ein weiteres Mal Zweifel an der Intelligenz von Social-Media-Nutzern. Unzählige Personen filmen sich dabei, wie sie Zahnstocher kochen und anschliessend essen.
Die Videos haben jetzt die Behörden für Lebensmittel- und Arzneimittelsicherheit auf den Plan gerufen, wie die «Straits Times» berichtet. Am Mittwoch wurde eine Warnung herausgegeben, in der vom Verzehr von Zahnstochern abgeraten wird. Die Warnung betrifft insbesondere die in Südkorea populären grünen Zahnstocher aus Maisstärke. Die Zahnstocher seien nur für hygienische Zwecke geeignet.
Zahnstocher werden in Südkorea nicht als Lebensmittel betrachtet, weshalb sie keinerlei Sicherheitsbestimmungen unterliegen. Die Beamten betonten, dass die Zahnstocher zwar meist aus essbaren Zutaten hergestellt würden, ihre Sicherheit jedoch nicht garantiert werden könne.
«Sie sehen köstlich aus»
In den Videos werden die Zahnstocher wahlweise gebraten, mit verschiedenen Saucen übergossen oder als Instant-Nudeln verwendet. Das meistgeklickte Youtube-Shorts-Video brachte es dabei auf rund 4,4 Millionen Aufrufe.
Der Zahnstocher-Verzehr wird im Netz eifrig diskutiert. Einige Nutzer äussern ihre Bedenken, andere sind von der Idee fasziniert oder reagieren mit Humor. «Ich habe das Gefühl, ich sollte sie nicht essen, aber sie sehen köstlich aus», heisst es etwa in einem Kommentar.
Ein anderer User äussert sich besorgt. «Ich habe gehört, dass auf der Zahnstocher-Packung ein Warnhinweis steht, der davon abrät, sie zu braten», kommentiert er.
Nicht nur in Südkorea beschäftigen Social-Media-Trends die Behörden. Die italienische Wettbewerbsbehörde leitete im vergangenen Jahr eine Untersuchung gegen die Videoplattform Tiktok wegen einer als gefährlich eingestuften Challenge ein. Dabei kniffen sich Nutzer so lange ins Gesicht, bis sich blaue Flecken und Narben bildeten.