Im deutschen Bundesland Nordrhein-Westfalen ist ein Jugendlicher (†15) vermutlich an den Folgen einer gefährlichen Mutprobe gestorben. Die Polizei prüft, ob der tragische Tod des Jugendlichen auf die sogenannte Deo-Challenge zurückzuführen ist. Anfang Jahr ist in Schleswig-Holstein bereits eine 17-Jährige daran verstorben.
Wie die «Westfälischen Nachrichten» berichten, habe der 15-Jährige leblos in einem Zimmer gelegen – umringt von mehreren Deo-Dosen.
Bei dem gefährlichen Tiktok-Trend geht es darum, so lange wie möglich kaltes Deo auf die Haut zu sprühen. Daraus können mitunter Verbrennungen und Verätzungen entstehen. Eine weitere Stufe der Challenge besteht aus dem Einatmen der giftigen Inhaltsstoffe durch die Nase. Das kann den Herzmuskel beeinträchtigen, das Atemzentrum lähmen oder zu Bewusstlosigkeit führen.
Mehr zum Thema Tiktok
Eltern müssen Gefahren thematisieren
Laut Polizeiangaben wurde der Teenager bereits obduziert, ein Ergebnis stehe jedoch noch aus. Die Mutter des verstorbenen Jungen soll laut verschiedenen Medienberichten in den sozialen Medien explizit vor der gefährlichen Challenge gewarnt haben. Dort schreibt sie: «Mein Sohn ist deswegen verstorben. Mir liegt es am Herzen, dass keine weiteren Eltern ihr Kind deswegen begraben müssen.»
Tiktok ist besonders bei Kindern und Jugendlichen beliebt. Deshalb warnt die Polizei eindringlich vor derartigen Entwicklungen: Eltern sollten unbedingt mit ihren Kindern über die Gefahren solcher Trends sprechen.
Von wegen harmlose Tanz-App
Erst im Januar ereignete sich in Schleswig-Holstein ein ähnliches Drama. Eine 17-jährige Schülerin fiel der Deo-Challenge zum Opfer. Ihr Vater (49) sprach mit der «Bild» über den schlimmen Verlust. «Unsere Tochter ist erstickt. Ich habe seit Jahrzehnten nicht geweint. Jetzt bricht es immer wieder aus mir heraus.» Er appelliert an die anderen Eltern, den Social-Media-Konsum ihrer Kinder zu kontrollieren: «Wenn ich nur eine Mutter oder einen Vater dafür sensibilisieren kann, hat sich der Schritt in die Öffentlichkeit schon gelohnt.»
Eine weitere riskante Challenge, die derzeit von zahlreichen Jugendlichen praktiziert wird, ist die «Hot Chip»-Challenge. Dabei muss man einen extrem scharfen Chip essen. Der Trend zielt darauf ab, sich eine Minute lang nichts anmerken zu lassen. Wer es schafft, gewinnt.
In den USA ist Anfang September ein 14-Jähriger an den Folgen des Trends verstorben. Auch in diesem Fall steht das Ergebnis der Autopsie noch aus. Für die Familie des Teenagers steht jedoch fest: Die gefährliche Internet-Mutprobe hat ihrem Sohn das Leben gekostet. (ene)