Der Modetrend «Y2K» ist gross im Kommen
Bauchfrei, Baggy-Pants, Bling-Bling

Totgeglaubte Trends aus den 2000er-Jahren sind wieder angesagt. Inklusive Arschgeweih und ultradünner Augenbrauen. Das ist fragwürdig, aber nachvollziehbar.
Publiziert: 17.11.2022 um 00:00 Uhr
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Aktualisiert: 17.11.2022 um 00:23 Uhr
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Ultradünne Augenbrauen – sogenannten Skinny Brows – sind zurück. Nicola Peltz (27), Ehefrau von Brooklyn Beckham (23), tauchte mit ihnen Mitte Oktober an einer Gala in New York auf.
Foto: IMAGO/NurPhoto
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Jonas DreyfusService-Team

Wer sich in den 2000er-Jahren ein symmetrisches Tribal-Tattoo auf den unteren Rücken stechen liess, der ist möglicherweise gerade dabei, es entfernen zu lassen. Gleichzeitig feiert das sogenannte Arschgeweih bei der Generation Z alias «den Jungen» ein Revival. Das zeigt, wie unterschiedlich Menschen Modetrends aus der Vergangenheit wahrnehmen – je nachdem, ob sie dabei waren, als sie angesagt waren, oder nicht.

Y2K (year two thousand) heisst der Trend der Stunde, der Modesünden aus den frühen 2000er-Jahren auferstehen lässt. Neben dem Arschgeweih gehören dazu ultradünne, gezupfte Augenbrauen, wie Brooklyn Beckhams Ehefrau Nicola Peltz (27) sie seit kurzem trägt. Und natürlich tief geschnittene Cargo- oder Baggy-Pants, die gerade noch den Schambereich bedecken. Dazu tragen junge Frauen bauchfreie Tops.

Angst vor dem Millennium-Bug

Die grossen Modevorbilder aus den Noughties, wie die 2000er auf Englisch genannt werden, heissen Britney Spears (40), Christina Aguilera (41) und Paris Hilton (41). Sie trugen mit Strass-Steinen verzierte Baseballmützen, winzige Taschen mit riesigen Logos und pinkfarbene Plüsch-Trainingsanzüge.

Dass diese Ästhetik zurückkommt, war voraussehbar. Nach dem gefühlt hundertsten Eighties- und Nineties-Revival mussten irgendwann die 2000er-Jahre kommen. Mittlerweile liegen sie genügend lange zurück, dass wir sie mit nostalgischen Gefühlen betrachten. Das ist nötig, denn so fröhlich wie ihre Mode war die Zeit längst nicht.

Die Jahrtausendwende schüchterte viele Menschen ein, was sich in der Angst vor dem sogenannten Millennium-Bug äusserte, der niemals eintraf. Nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 in New York war die unbeschwerte Stimmung der 90er-Jahre trotzdem vorbei.

Eine futuristische aufgemachte Fantasiewelt

Die Angehörigen der Generation Z kennen die Nullerjahre aus den Musikvideos, die sie sich im Netz ansehen, und von ihren Idolen aus den sozialen Medien. Die Modeindustrie hat kapiert, wie gut sich das vermarkten lässt, und holt die Marken von damals aus der Versenkung. Juicy Couture zum Beispiel. Spätestens seitdem sich Schauspieler Timothée Chalamet (26), einer der grössten Stars der Generation Z, in einem rosafarbenen Hoodie des Brands für ein Magazin-Cover ablichten liess, ist das als «trashig» verschriene Bling-Bling-Label rehabilitiert.

Koi-Karpfen auf dem T-Shirt von Bella Hadid

Genauso Von Dutch. Hier war es Influencerin Kylie Jenner (25), die eine Trucker-Mütze des US-Brands auf Instagram trug, wo ihr mehr als 370 Millionen folgen. T-Shirts mit Tattoo-Motiven von Ed Hardy werden wieder getragen, seitdem das Model Bella Hadid (26) in einem mit einem Koi-Karpfen bedruckten Top der Marke fotografiert wurde.

Eltern, die noch Accessoires aus den 2000ern im Estrich haben, können sie jetzt an ihre Kinder weitergeben oder sie online für einen guten Preis verkaufen. Und wer sich für sein Arschgeweih schämt, wartet lieber mal, bevor er oder sie sich das Tattoo weglasern lässt. Denn falls im Sommer nicht bereits die 2010er-Jahre im Trend sind, wird man in der Badi dafür bewundernde Blicke ernten.


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