Schweizerinnen und Schweizer geben jährlich rund 1,8 Milliarden Franken für Kosmetik- und Körperpflegeprodukte aus. Viele davon seien überflüssig, sagt die deutsche Dermatologin Yael Adler (49). Die menschliche Haut erneuert sich alle vier Wochen, indem sie abgestorbene Hautschuppen permanent abstösst. Der Hydrolipidfilm schützt die Haut vor Keimen aus der Umwelt und hat einen sauren pH-Wert von 4,8 bis 5,3. Um ihn nicht zu schädigen, sollte man laut Adler folgende Dinge beachten:
Nur vier Körperstellen einseifen
Seife brauche man beim Duschen nur für Achselhöhlen, Pofalte, Leistengegend und die Füsse, sagt Adler. Denn wenn man jeden Tag den ganzen Körper mit Duschgel wasche, würden die Schutzmechanismen aus dem Gleichgewicht geraten. «Das macht die Haut anfälliger für Allergien oder Reizungen.» Wer täglich dusche, solle zwischendurch ausschliesslich Wasser verwenden, fügt Adler an. Dusche man lange und heiss, verliere die Haut an Feuchtigkeit. «Eine Katzenwäsche reicht.»
Milde Produkte verwenden
Adler empfiehlt milde Duschgels und Shampoos mit einem pH-Wert von etwa 5,5 und ohne Duft- oder Konservierungsstoffe. Waschsubstanzen aus Kokosfettsäuren und Zucker sind am schonendsten für die Haut. Auf der Liste der Inhaltsstoffe sind sie als Sodium Cocoamphoacetate oder Coco-Glucoside zu erkennen. Viele Reinigungsprodukte enthalten vor allem Sodium Laureth Sulfate. Diese sollte man gemäss Adler vermeiden, wenn man zu trockener Haut neigt. Sie wirken stark entfettend und waschen den Hydrolipidfilm von der Haut. Als Folge können Rötungen, Hautirritationen oder Schuppen auftreten.
Yael Adler (49) ist Dermatologin und Ernährungsmedizinerin. Die Deutsche führt seit 2007 eine eigene Hautarztpraxis in Berlin-Grunewald und hat bereits mehrere Bücher über Körpertabus, Geschlechtskrankheiten und Anti-Aging publiziert. Als Expertin für Hautprobleme ist sie regelmässig im deutschen Fernsehen zu sehen und klärt ihre Follower in den sozialen Medien in kurzen Videos zum Thema Hautgesundheit auf.
Yael Adler (49) ist Dermatologin und Ernährungsmedizinerin. Die Deutsche führt seit 2007 eine eigene Hautarztpraxis in Berlin-Grunewald und hat bereits mehrere Bücher über Körpertabus, Geschlechtskrankheiten und Anti-Aging publiziert. Als Expertin für Hautprobleme ist sie regelmässig im deutschen Fernsehen zu sehen und klärt ihre Follower in den sozialen Medien in kurzen Videos zum Thema Hautgesundheit auf.
Mit Wasser und Handtuch abschminken
«Warmes Wasser und ein Hand- oder Mikrofasertuch reichen, um das Gesicht abends von Schmutz und Staub zu befreien», sagt Adler. Ein leichtes Make-up lasse sich ebenfalls damit entfernen. Die Restpartikel, die auf der Haut liegen bleiben, seien für die Haut weniger strapazierend, als wenn man die Schutzschicht mit starken Reinigungssubstanzen zerstöre. Beim Entfernen von stärkerem Make-up und Mascara sei allerdings ein spezielles Reinigungsmittel wie Öl notwendig.
Trockene Stellen eincremen
Die Haut benötige nur an denjenigen Stellen zusätzliche Pflege, die trocken sind und spannen, sagt Adler. «Zu viel des Guten überlastet die Haut und kann gerade im Gesicht zu Unreinheiten und Kosmetikakne führen» Für trockene Stellen eignen sich biomimetische Cremes. Diese beinhalten hautähnliche Fette und können einen geschädigten Hydrolipidfilm besonders gut reparieren. Adler: «Wer es ganz simpel halten will, kann reine, unraffinierte Sheabutter verwenden.»