Neben Wind und Kälte gibt es heutzutage noch andere Gefahren für unseren Teint: Dass Smartphones der Haut schaden können, ist ein neues Phänomen. Mit dem Aargauer Dermatologen Felix Bertram (48) von Skinmed hat vier Tipps zusammengestellt, wie man seine schöne Haut behält.
Reichhaltige Gesichtscreme
«Sobald die Aussentemperatur unter acht Grad sinkt, stellen die Talgdrüsen zunehmend ihre Arbeit ein», erklärt Bertram. Die Talgdrüsen sorgen für die Fettproduktion und dafür, dass die Haut nicht austrocknet. Da wir an Händen und Lippen die wenigsten Drüsen haben, machen sich dort die Folgen der Kälte als erstes bemerkbar: Hände und Lippen werden im Winter am schnellsten spröde und rissig. Um die Haut den ganzen Tag mit der nötigen Feuchtigkeit zu versorgen, empfiehlt Bertram eine reichhaltigere, fettigere Creme zu verwenden. Welche Creme die beste ist und wie oft man sie auftragen muss, hängt stark von Hauttyp und Alter ab. Je älter man wird, desto trockener wird die Haut.
Weniger Peelings
Was die Gesichtsreinigung betrifft, rät Bertram, es nicht zu übertreiben: «In der kühlen Jahreszeit sollte man Reinigung und Peeling auf ein Minimum reduzieren. Am besten ist es, das Gesicht nur ein Mal pro Tag mit Wasser zu waschen.» Denn: «Seifen spülen das natürliche Fett aus der Haut und bewirken, dass sie noch mehr austrocknet.» Peelings sollten maximal ein bis zweimal pro Woche angewendet werden. Statt normalem Duschgel kann man ein pflegendes Hautwaschöl verwenden, das dem Körper seinen natürlichen Fettschutz zurückgibt.
Risiko Bluelight
Zur «Urban Pollution» gibt es noch nicht viele Studien. Doch sicher ist, dass in den grossen Städten der Schweiz sich die Luftverschmutzung auch auf die Haut auswirken kann. Damit ist nicht nur Feinstaub gemeint, sondern auch Elektrosmog – insbesondere das Bluelight der Smartphones: Die Strahlen des blauen Display-Lichts setzen in der Haut freie Radikale frei, und es kommt zum oxidativen Stress. Dieser schädigt die Zellen, was vorzeitige Hautalterung und Pigmentstörungen zur Folge haben kann. Dagegen helfen Pflegeprodukte mit Antioxidantien. Es gehe «aber auch ohne teure Cremes», betont Bertram. Hautfreundliche Vitamine kommen auch in vielen Früchten und Gemüsen vor. Eine ausgewogene Ernährung hilft der Haut. Um die Strahlenbelastung zu reduzieren, sollte man das Smartphone oder Tablet nicht zu nah am Körper tragen. Zusätzlichen Schutz bieten Bluelight-Filter – eine Funktion, bei der weniger blaues Licht produziert wird und welche die meisten modernen Geräte eingebaut haben. Anders als die Sonnenstrahlen sind die Bluelight-Strahlen aber nicht krebserregend.
Sonnenschutz
Die Sonne sei «ernster zu nehmen als die Urban Pollution», betont Bertram. Nicht nur beim Skifahren, auch in der Stadt sollte man auch im Herbst und Winter Sonnenschutz tragen. Denn gerade im Winter ist es wichtig, das Gesicht ab und zu in die Sonne zu halten, um Vitamin D aufzutanken. Gegen die Sonnenstrahleneinwirkung hilft Sonnencreme. Die meisten gesunden Menschen können auch mit Sonnencreme noch ausreichend Vitamin D über die Haut aufnehmen. Nur ältere Menschen, die das Haus seltener verlassen, sollten Vitamin D zusätzlich als Nahrungsergänzungsmittel zu sich nehmen.