Gestern hatte Anina Mutter (33) einen schlechten Tag. «In meiner Instagram-Story habe ich dann darüber gesprochen – trotz verweintem Gesicht», erzählt die Nachhaltigkeitsbloggerin.
Knapp 17'000 Personen folgen der Zürcherin auf Instagram. Für Mutter ist es wichtig, ab und zu auch die weniger glamourösen Momente ihres Lebens zu teilen. Ohne Filter: «Ich beschönige mich nicht, weil ich es extrem wichtig finde, mich online authentisch zu zeigen.»
Nur schöne Momente zu teilen, ist verlockend
Die Resultate der unter Verschluss gehaltenen Instagram-Umfrage überraschen Anina Mutter keineswegs. «Das gängige Schönheitsideal auf Instagram ist unerreichbar und zeigt fast nie die Realität», sagt sie. «Und doch wird es mit Likes, Klicks und Reichweite belohnt.»
Auf der Plattform Verletzlichkeit und Imperfektion zu zeigen, erfordere da viel Mut, sagt Mutter, die mehr oder weniger täglich postet. «Manchmal denke ich: Oh Shit, ich sehe mega verschlafen aus auf dem Foto. Es ist eindeutig viel verlockender, nur die schönen Momente zu teilen.»
Feed aktiv steuern verhilft zu mehr Vielfalt
Die Bloggerin hat über die Jahre trotzdem zu einem zufriedenstellenden Instagram-Konsum gefunden: «Wir vergessen manchmal, dass wir unseren Feed, also das, was wir auf Instagram sehen, aktiv steuern und verändern können.» So frage sie sich bei jeder Person: «Gibt sie mir ein positives Gefühl?», bevor sie ihr folge.
Auch das vorübergehende Stummschalten von Personen sei eine Option. «Instagram registriert ja unsere Vorlieben», sagt Mutter. «Ich folge vielen verschiedenen Körpertypen und Schönheitsidealen, wonach sich meine Bubble richtet. So kann man sich mit der Zeit einen bunten Strauss pflücken an Menschen, die einem guttun.