Wie vermitteln Schweizer Sekundarschulen die Balkankriege? Drei von zehn Angeschriebenen haben geantwortet.
Sekundarschule Zentrum in Horw LU
Aus der Sekundarschule Zentrum in Horw LU heisst es, dass die Balkankriege die Jugendlichen im Alltag immer wieder beschäftigen, und dass viele falsche Annahmen herumgeistern würden. Eine Lehrperson habe in ihrer Ausbildung eine ganze Unterrichtseinheit zum Thema erstellt. Doch aus Zeitgründen werde das Thema meist nur angeschnitten. «Wenn das Thema künftig ausführlicher vermittelt werden sollte, müsste wohl ein anderes Thema weichen.»
Schulhaus Schwabgut in Bern
Im Schulhaus Schwabgut in Bern wird das Thema ebenfalls lediglich angeschnitten. Je nach Lehrperson auch ganz weggelassen. Die Zeit fehle. Gleichzeitig habe der Ukraine-Krieg stark beschäftigt. «Die Ungleichbehandlung von Flüchtenden stiess auf grosses Unverständnis bei unseren syrischen und afghanischen Kindern mit Fluchtgeschichte. Das wurde dann auch im Unterricht zum Thema.»
Sekundarschule Eschenz TG
In der Sekundarschule Eschenz TG wird das Thema bisher nicht unterrichtet. Eine Lehrperson beabsichtigt, es in Zukunft anzuschneiden. «Da wir an unserer Schule einige Jugendliche aus der Ukraine wie auch aus Syrien und der Türkei haben, lag der Fokus auf diesen Konflikten.»
Der Lehrerinnen- und Lehrerverband Schweiz schreibt auf Anfrage: Im Lehrplan 21 für die Deutschschweiz seien verschiedene Lehrziele, die sich auf Kriege beziehen, verankert. Wie diese Ziele umgesetzt werden, sei jedoch den Lehrpersonen überlassen. Zur Vorbereitung stünden verschiedene Lehrmaterialien zur Verfügung.