Auf einen Blick
- Nachhaltiges Reisen: klimafreundliche Ferien in der Nähe mit öffentlichen Verkehrsmitteln
- Lokale Unterkünfte und Restaurants unterstützen, umweltfreundliche Aktivitäten planen
- Zug ist 15 Mal klimafreundlicher als Auto, 30 Mal besser als Flugzeug
In die Ferne schweifen, um dem stressigen Alltag zu entfliehen? Erholsame Ferien müssen nicht zwingend am anderen Ende der Welt sein und die Anreise auch nicht unbedingt im Flugzeug erfolgen. Wer seinen Klimafussabdruck nicht unnötig vergrössern, aber trotzdem nicht auf Ferien verzichten will, berücksichtigt beim Planen der nächsten Reise am besten die folgenden Punkte.
Feriendomizil in der Nähe suchen
Das Gute liegt so nah, heisst es so schön. Warum also nicht zum Beispiel Velo- oder Wanderferien in der Schweiz planen, oder einen Campingtrip in den Bergen oder am See ins Auge fassen? So unterstützt du nicht nur lokales Gewerbe, sondern kannst auch klimafreundlicher anreisen. Ausserdem bleibt dir dank der kürzeren Reisezeit erst noch mehr Zeit zum Entspannen.
Mit Zug oder Bus reisen
Fliegen ist bei weitem das umweltschädlichste Verkehrsmittel überhaupt. Wer einen klimafreundlichen Lebensstil pflegen will, sollte also, wenn immer möglich, aufs Fliegen verzichten. Zum Vergleich: Laut Statistik ist ein Kilometer mit dem Benzin- oder Diesel-Auto 15 Mal klimaschädlicher als mit dem Zug. Der Kilometer im Flugzeug sogar über 30 Mal schädlicher. Am schlimmsten fürs Klima sind Kurzstreckenflüge – die können oft mit einer Zugreise umgangen werden. Schliesslich gibt es inzwischen in fast ganz Europa gute Zugverbindungen. Als Alternative bietet sich die Reise per Bus an – so werden die CO₂-Emissionen wenigstens für viele Personen gleichzeitig ausgestossen. Dasselbe gilt für eine Autoreise: Wenn mehr Menschen im Auto sitzen, verringert sich der Klimafussabdruck pro Person.
Lange Ferien sind besser als Kurztrips
Willst du nicht auf eine Fernreise verzichten, verreise lieber einmal für länger als immer wieder für Kurzferien. So minimierst du immerhin die Anzahl Flugreisen. Im Ferienland angekommen kannst du dich erkundigen, ob und wie du vor Ort mit dem öffentlichen Verkehr auf Erkundungstouren gehen kannst.
Eine nachhaltige Unterkunft finden
Eine Unterkunft wählen, die regionale Lebensmittel anbietet, Foodwaste bekämpft und nicht täglich Bettwäsche und Handtücher wechselt, um Strom und Wasser zu sparen. Das Schweizer Label «Ibex Fairstay» (Steinbock-Label) zertifiziert nachhaltige Hotels, internationale Labels sind etwa Travelife, TourCert und Green Globe.
Support the Locals
In lokalen Restaurants zu essen ist nachhaltiger, als grosse internationale Ketten zu besuchen. So isst du regional und unterstützt die lokale Wirtschaft. Das Gleiche gilt für Shopping, sei dies für Lebensmittel, Souvenirs oder Bekleidung: Lokale Boutiquen oder Tante-Emma-Länden sind umweltfreundlicher als internationale Grossverteiler. Ausserdem kannst du im Ferienort lokale Projekte unterstützen (Nationalparks etc.), die sich für die Umwelt einsetzen.
Travel light
Je schwerer die Koffer, desto mehr Treibstoff wird verbraucht. Leicht zu packen ist darum empfehlenswert. Allerdings macht es trotzdem Sinn, sich gut zu überlegen, was man in den Ferien alles braucht – sich Ausrüstungen (Schnorchel, Sonnenbrille) oder Textilien (Badetücher, Bikini) jede Ferien neu zu kaufen, ist ebenfalls nicht gut fürs Klima.
Wasser und Strom sparen
Klimaanlagen sind wahre Stromfresser. Benutze sie also nur, wenn es wirklich nötig ist, und denke daran, sie auszuschalten, wenn du das Hotelzimmer verlässt. Wasser sparst du nicht nur mit kurzen Duschen und beim Zähneputzen, sondern auch, wenn du Handtücher und Bettwäsche länger benutzt und sie so nicht täglich gewaschen werden müssen.
Umweltfreundliche Aktivitäten planen
Wandern, Biken oder Schnorcheln belasten die Umwelt viel weniger, als Quad-Touren in der Wüste, die viel Benzin verbrauchen, oder Safaris, die Tiere unnötig aufschrecken.
Tupperware und Trinkflasche mitbringen
Hast du deine persönliche Trinkflasche mit dabei, kannst du weitgehend auf Plastikflaschen verzichten, indem du deine Flasche entweder aus Wasserdispensern in Hotels und Restaurants auffüllst, oder du kannst Wasser in 5- oder 10-Liter-Flaschen kaufen, um Abfall zu sparen. Beim Campieren wiederverwendbares Besteck und Teller mitnehmen, mit der eigenen Lunchbox fällt auch Verpackungsabfall von Take-away-Food weg.
Abfall sammeln und entsorgen
Dass du selber keinen Abfall liegenlässt, sollte selbstverständlich sein. Siehst du am Strassenrand oder in der Natur Abfall von anderen, lies ihn doch auf und entsorge ihn im nächsten Mülleimer, statt dich nur darüber aufzuregen. Ausserdem gibt es an immer mehr Orten organisierte Clean-ups, wo auch die Hilfe von Feriengästen sehr willkommen ist. Die Organisation «Take 3 for the Sea» empfiehlt, bei jedem Strandbesuch drei Stück Plastik zu suchen und entsorgen.