Schnäppchenjägerinnen haben sich den 24. November fett im Kalender markiert: Am Black Friday locken immer mehr Unternehmen in der Schweiz mit Rabatten und Aktionen und regen zum Überkonsum an.
Kleinunternehmerinnen mit einem Fokus auf soziale und ökologische Nachhaltigkeit ist der Tag ein Dorn im Auge. Drei Kleinunternehmer erzählen, wie sie mit dem Black Friday umgehen.
Solidarische Preise und Onlineladen gesperrt
Zippora Marti (30), Gründerin des Luzerner Unterwäschelabels «Thoughts of September»: «Wir schliessen am Black Friday seit fünf Jahren unseren Onlineshop absichtlich. Wir wollen zeigen: Unsere Produkte haben einen Preis. Wir geben mit unserer Schweizerischen Nähproduktion und den nachhaltigen Materialien unser Bestes, damit sich alle Menschen unsere Lingerie leisten können», sagt Zippora Marti.
«Thoughts of September» hat zudem ein solidarisches Preissystem: «Vermögende Menschen können bei ihrer Onlinebestellung einen Betrag spenden, der dann in Gutscheine umgewandelt wird, die Menschen bekommen, für die unsere Unterwäsche sonst zu teuer ist.» Hin und wieder gebe es Musterverkäufe. «Mehr können wir nicht tun. Wir sind ein kleines Label, wir müssen unsere Löhne und Rechnungen bezahlen – das ist in der Black-Friday-Zeit nicht immer ganz einfach.»
Ivo Lautner (49), Inhaber der Zürcher Inneneinrichtungsfirma Möbel Factory: «Ich werde immer wieder nach Black-Friday-Rabatten gefragt. Ich finde: Man muss nicht alles blind von den Amerikanern übernehmen. Der Black Friday motiviert die Leute, Dinge zu kaufen, die sie nicht brauchen.» Für die Kundenbindung wendet er andere Strategien an: «Wir setzen einerseits auf einen persönlichen Service mit Rundumbetreuung bei den Kundinnen zu Hause und andererseits einen Showroom, in dem man die Möbel anfassen und probesitzen kann.»
Jelena Brkic (38), Inhaberin des Graubündner Schmucklabels Elvetia: «Black Friday ist kein Thema für uns. Qualität gibt es nicht geschenkt. Grosse Rabattaktionen werten Marken ab. Wir setzen auf ein eigenes System mit limitierten Editionen und Massanfertigungen.» Brkic kenne alle ihre Kundinnen persönlich. «Der Service, das lokale Handwerk und Schweizer Kristalle stehen bei Elvetia an oberster Stelle. Das ist bei Marken, die Massenware anbieten und 70 Prozent Rabatt geben, unmöglich», sagt Jelena Brkic.
Der Black Friday (zu Deutsch: «schwarzer Freitag») ist eine amerikanische Marketingerfindung des Einzelhandels. Sie soll Menschenmassen am Brückentag nach dem Erntedankfest Thanksgiving mit Rabattaktionen zum Kauf von Weihnachtsgeschenken animieren. Durch die Globalisierung hat sich die Rabattschlacht mittlerweile bis in die Schweiz verbreitet und sich vermehrt in den Onlinehandel verschoben.
Umweltorganisationen und Gewerkschaften sehen den Tag kritisch. Beispielsweise werden in der Schweiz Mitarbeitern im Detailhandel am Black Friday Ferien verboten und das Paketaufkommen steigt laut der Post nach dem Black Friday stark an. Auch die Rücksendung von neuen Waren geht damit einher. Ein Anteil der in der Schweiz verkauften Neuware wird vernichtet.
Es gibt verschiedene Theorien, warum der Tag übersetzt «schwarzer Freitag» genannt wird. Der Name könnte auf die vielen Schnäppchenjäger in Einkaufsstrassen anspielen, die von weitem wie eine schwarze Masse aussehen. Eine andere Theorie besagt, dass an diesem umsatzstarken Tag Händler die Chance haben, aus dem Minus herauszukommen – dann schreiben sie statt roter Zahlen schwarze.
Der Black Friday (zu Deutsch: «schwarzer Freitag») ist eine amerikanische Marketingerfindung des Einzelhandels. Sie soll Menschenmassen am Brückentag nach dem Erntedankfest Thanksgiving mit Rabattaktionen zum Kauf von Weihnachtsgeschenken animieren. Durch die Globalisierung hat sich die Rabattschlacht mittlerweile bis in die Schweiz verbreitet und sich vermehrt in den Onlinehandel verschoben.
Umweltorganisationen und Gewerkschaften sehen den Tag kritisch. Beispielsweise werden in der Schweiz Mitarbeitern im Detailhandel am Black Friday Ferien verboten und das Paketaufkommen steigt laut der Post nach dem Black Friday stark an. Auch die Rücksendung von neuen Waren geht damit einher. Ein Anteil der in der Schweiz verkauften Neuware wird vernichtet.
Es gibt verschiedene Theorien, warum der Tag übersetzt «schwarzer Freitag» genannt wird. Der Name könnte auf die vielen Schnäppchenjäger in Einkaufsstrassen anspielen, die von weitem wie eine schwarze Masse aussehen. Eine andere Theorie besagt, dass an diesem umsatzstarken Tag Händler die Chance haben, aus dem Minus herauszukommen – dann schreiben sie statt roter Zahlen schwarze.