Auf einen Blick
- Fast drei Millionen Tonnen Lebensmittel jährlich im Abfall
- Richtige Kühlschrankordnung und Lagerung reduzieren Food Waste
- Private Haushalte verursachen ein Drittel der Lebensmittelverschwendung
Lebensmittel wegwerfen? Ich doch nicht! Das denkt sich so mancher beim Thema Food Waste. Tatsache ist aber: Jedes Jahr landen in der Schweiz fast drei Millionen Tonnen Lebensmittel im Abfall. Für ein Drittel dieser Lebensmittelverschwendung sind private Haushalte verantwortlich. Es ist schnell passiert: Die angebrochene Barbecuesauce im Kühlschrank wandert immer weiter nach hinten, verdirbt und muss entsorgt werden. Neben ihr im Abfall landet die angeschimmelte Zitronenhälfte aus dem blickdichten Plastiktöpfchen.
Neues nach hinten stellen
Solche kleinen Kühlschranktragödien sind unnötig und ärgerlich. Mit etwas Planung lassen sie sich jedoch vermeiden. Denn dank einer guten Übersicht entsteht weniger Foodwaste. Eines der Hauptprobleme der Kühlschrankordnungsmuffel ist die Gewohnheit nach dem Einkaufen, die neuen Vorräte vor die bereits vorhandenen zu stellen. Daher lautet die Anti-Foodwaste-Regel Nummer zwei: Neu gekaufte Sachen stellen wir nach hinten, die älteren kommen an die Front. Hier werden sie gesehen und schneller verbraucht. Ein Tipp: Stellen Sie bereits geöffnete Lebensmittel, die schnell verbraucht werden müssen, in einen Extrabehälter. Regel Nr. 1 ist: Nur so viel einkaufen, wie nötig.
Sauberer Kühlschrank, saubere Ordnung
Der beste Zeitpunkt für eine neue Ordnung ist nach dem Reinigen des Kühlschranks. Nach dem Ausschalten und Ausräumen des Geräts ist dies mit heissem Essigwasser oder Wasser mit wenig Spülmittel schnell und umweltschonend erledigt. Damit die Speisen möglichst lange frisch und geniessbar bleiben, ist die richtige Lagerung und Positionierung das A und O. Sie hat viel mit der Kühlschranktemperatur zu tun: Idealerweise ist sie auf maximal 5 Grad eingestellt.
Fleisch kühler als Gemüse
Da Wärme steigt, ist es in den verschiedenen Fächern des Kühlschranks unterschiedlich kalt. Am kühlsten ist es im Fach oberhalb der Gemüseschublade. Dort ist empfindliche Ware wie Fleisch, Fleischwaren und Fisch am besten aufgehoben. Gemüse, Salat und Obst kommen in die etwas wärmere Gemüseschublade. Hier herrscht wegen der trennenden Glasplatte ein eigenes Klima von rund acht bis zehn Grad.
Käse in der Mitte
Der mittlere Kühlschrankbereich ist mit rund fünf Grad ideal für Milchprodukte wie Joghurt, Rahm, Milch, Quark, Hüttenkäse und andere Käsesorten. Gemäss Switzerland Cheese Marketing lässt sich Käse am besten bei einer Temperatur zwischen fünf und zehn Grad aufbewahren. Entweder in einem atmungsaktiven Käsepapier oder in der Originalpackung oder in Frischhaltefolie mit kleinen Löchern. Ein Weichkäse in Holzschachtel ist bereits gut geschützt. Besonders dekorativ und praktisch sind klassische Käseglocken, die in den Kühlschrank passen.
Glas für mehr Durchsicht
Zuoberst bei acht bis zehn Grad ist der beste Platz für zubereitete oder kälteempfindliche Speisen. Falls Resten in Schalen lagern, sollten sie aus hygienischen Gründen abgedeckt werden. Am umweltfreundlichsten gelingt das mit einem Teller oder Wachstüchern (im Zero-Waste-Laden erhältlich). Es lohnt sich, für diesen Zweck durchsichtige Behälter anzuschaffen, zum Beispiel aus Glas. Wer die Behälter mit dem Inhalt und dem Datum beschriftet, behält den Überblick noch besser und verbraucht die Reste schneller. Auch den Inhalt offener Konserven sollte man besser in ein verschliessbares Gefäss umfüllen.
Logenplatz für die Butter
In der Kühlschranktür sind für Eier und Butter, Konfitüren, Senf, Saucen wie Ketchup oder Sojasauce und Getränke bereits die passenden Logenplätze vorgesehen. Vor lauter Übereifer beim Einräumen sollte aber eines nicht vergessen gehen: Exoten wie Zitrusfrüchte, Ananas, Bananen und Melonen sind kälteempfindlich und verlieren im Kühlschrank an Qualität. Auch Zwiebeln, Knoblauch, Kartoffeln, Speiseöl, Kürbis und Brot sind bei Zimmertemperatur besser aufgehoben. Gemüse wie Tomaten, Auberginen und Zucchetti verlieren im Kühlschrank ebenfalls an Aroma. An heissen Sommertagen sind reife Tomaten im Kühlschrank jedoch länger haltbar. Denn jedes weggeworfene Produkt ist eines zu viel.