Es pfeift, es wuselt, es rennt. Und mittendrin steht Barbera Lenzin (56). Wuschelige Fellknäuel, kleine, ausdrucksvolle Äuglein und nimmersatte Mägen gehören zu ihrem Alltag. Seit über 25 Jahren züchtet sie bei sich zu Hause Meerschweinchen. Nebenberuflich.
Das erste eigene Meerschweinchen hatte sie schon als Kind. «Das hat sich dann so weitergezogen und sich irgendwann schliesslich zur Zucht entwickelt», erklärt sie. «Es sind einfach witzige Tierchen.» Manchmal, erzählt sie, sitze sie eine Weile bei ihnen und schaue einfach nur zu. Besonders faszinierend findet Lenzin, wie die Tiere praktisch fixfertig auf die Welt kommen– schon scharf sehen und rumdüsen.
«Am liebsten würde man natürlich alle behalten wollen»
Als Lenzin begonnen hat, steckte das Internet noch in den Kinderschuhen. «Da hat man die Inserate noch in der Migros aufgehängt», erzählt sie. Inzwischen hat sie ihre eigene Webseite, die sie fast so sorgfältig pflegt wie ihre Meerschweinchen.
Wer mit Lenzin spricht, merkt schon nach wenigen Minuten, dass sie viel von Meerschweinchen versteht: «Sie hier hat schon wieder etwas lange Krallen», meint sie, als sie uns Newa, ihr Lieblingsmeerschweinchen, zeigt. Obwohl sie sich als «Züchterin aus Leidenschaft» bezeichnet und nicht an Ausstellungen geht, wo es um die Prämierung der Tiere geht, freut sich Lenzin dennoch, wenn ein Tier besonders schön herauskommt.
«Ich züchte natürlich schon die Farbkombinationen, die mir am besten gefallen», sagt sie und lacht. In ihrem Fall sind das Rosetten-Meerschweinchen in Brindle (mehrfarbige, gestromte Färbung), etwas verwuschelt aussehende Tierchen. «Am liebsten würde man natürlich alle behalten», sagt die Züchterin. Aber Lenzin weiss, dass sie sich ab und an von den Tieren trennen muss. Babys versucht sie deshalb, gar nicht erst zu gross an sich ran zu lassen. Bei Tieren, die wie Newa länger bei ihr wohnen, baut sie aber eine Bindung auf: «Sie wachsen einem halt schon ans Herz.»
Genügend Platz ist wichtig
Die 56-Jährige lebt mit ihren 25 Meerschweinchen, einem Hund, einer Katze, zwei Schweinen und Hühnern in einer Wohnung in Obersteckholz im Kanton Bern. Dabei nehmen die Tiere fast mehr Platz ein als sie selbst.
Direkt über dem Schlafzimmer der Züchterin haben die Meerschweinchen einen eigenen Raum, in dem sie überwintern. In mit Stroh, Tunnel und Rampen ausgestatteten Kabäuschen haben die Tiere Platz, um sich zu verstecken, herumzurennen oder sogar auf einer selbstgebastelten Hängematte zu fläzen. «Die vom Tierschutz vorgeschriebenen 0,5 Quadratmeter für zwei Meerschweinchen sind eigentlich viel zu wenig», betont sie.
Auch sollten die Meerschweinchen nicht in einem simplen Käfig gehalten werden. Es sei weder für Tier noch Mensch schön anzusehen. «Es braucht ja eigentlich nicht viel.» Lenzin deutet auf ihre selbstgezimmerten Abteile, aus denen es fröhlich pfeift und quietscht. Meerschweinchen sind Sippentiere, deshalb sei die gesetzliche Mindesthaltung von zwei Tieren nicht optimal. «Empfehlenswert ist es, eine Gruppe von mindestens drei bis vier Tieren zu halten», rät die Züchterin.
Meerschweinchen-Trend während Corona
Abnehmer finden sie vor allem über die Webseite. Es sind Familien, Paare aber auch einzelne Erwachsene jeden Alters. Besonders während der Corona-Pandemie habe es einen extremen Boom gegeben, sagt Lenzin. «Das war wie eine Explosion. Man hätte Hunderte Tiere verkaufen können. Es war aber nicht in meinem Sinne, mehr Würfe zu haben. Meine Angst war, dass die Tiere nach der Pandemie einfach wieder abgegeben werden.»
Und tatsächlich: Kurz nach der Pandemie sei es dann etwas harzig gewesen, die Nachfrage schien wie gesättigt. Manchmal ist die Züchterin auch froh darüber, wenn sie wieder mal ein Tier etwas länger aufziehen und dann als Erzieher-Schweinchen mitgeben kann. Inzwischen habe sich das Kaufverhalten wieder eingependelt, sagt. Lenzin. Der Züchterin ist es aber vor allem wichtig, dass ihre Meerschweinchen in gute Hände kommen. Deshalb legt sie jedem ans Herz, sich zuerst beraten zu lassen. «Ein Tier ist immer auch eine Verantwortung.»
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