«Soirée Médias» am Locarno Film Festival
«Dieser Austausch ist wichtig»

Die «Soirée Médias» am Film Festival Locarno hat bereits Tradition. Bei tropischen Temperaturen traf sich die Schweizer Medienbranche in einer lockeren Runde zu wichtigen Themen.
Publiziert: 11.08.2024 um 21:02 Uhr
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Aktualisiert: 12.08.2024 um 08:34 Uhr
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Bundesrat Albert Rösti mit Gattin Theres Rösti und der künftigen SRG-Direktorin Susanne Wille (von links).
Foto: CLAUDIO BADER
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Katja RichardRedaktorin Gesellschaft

Es ist eine Kulisse wie aus dem Film: der lauschige Garten im Teatro Paravento und eine illustre Gesellschaft. Bereits zum dritten Mal traf sich der Verlegerverband Schweizer Medien am Film Festival Locarno zum Austausch.

Präsident Andrea Masüger (60) begrüsste die Anwesenden bei tropischer Hitze, darunter Ehrengast Bundesrat Albert Rösti (57): «Heute ist ein spezieller Tag, 125 Jahre Schweizer Verlegerverband», so der Medienminister. «Die Verleger sind ein wichtiger Kern der direkten Demokratie. Sie begleiten die Politik kritisch und stellen sicher, dass wir eine informierte Gesellschaft haben. Darum bin ich gern hier an diesem Anlass, um mich auszutauschen.»

Lockerer Rahmen für wichtige Themen

Geehrt wurde an diesem Abend auch Ringier-Medien-Schweiz-CEO Ladina Heimgartner (44), sie wurde im Mai zur Präsidentin des Weltverlegerverbands WAN-IFRA gewählt. Als erste Schweizerin an der Spitze der globalen Organisation ist es ihr Ziel, die Freiheit der Medien zu fördern und sich gegen die zunehmende Desinformation und Manipulation im Internet starkzumachen. «Die Schweiz steht in der Rangliste der Pressefreiheit auf Platz 9», sagt sie. «Das ist gut, aber es gibt noch Luft nach oben.»

Der Anlass im lockeren Rahmen unter den Verantwortlichen der Medienbranche sei voll und ganz gelungen: «Es gibt keinen vergleichbaren Treffpunkt, wo sich Politik, Medien und Gesellschaft so ungezwungen begegnen können. Dieser Austausch ist heute, da der soziale Zusammenhalt unter Druck ist, wichtiger denn je.» Unter den Gästen weilte auch Satiriker Fabian Unteregger (47). «Wir sind hier, solange es die klassischen Medien noch gibt», meinte er zuerst ironisch. Und setzte dann ernsthaft nach: «Unabhängige Publikationen, in denen zuverlässige und faktengecheckte Informationen publiziert werden, sind ungemein wichtig. Darum bevorzuge ich klassische Medien.»

Hitze und Feuchtigkeit liessen die Gäste regelrecht zusammenschmelzen. Während Magistraten und Redner tapfer in Anzug, Krawatte und Socken durchhielten, bevorzugten viele legere Leinenoutfits oder die Damen luftige Kleider. Bei Risotto und Wein entstanden an den langen Bänken tolle Gespräche. Mit dabei waren auch die künftige SRG-Direktorin Susanne Wille (50) und die aktuelle SRF-Direktorin Nathalie Wappler (56). Wappler brachte die Stimmung auf den Punkt: «Es ist schön, dass die Medienschaffenden in einem Garten zusammenkommen. Es ist heiss. Und dennoch können wir alle nahe zusammenstehen.»

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