Die Wünsche von Frauen und Männern beim Thema Sexualität gehen (teilweise) weit auseinander. In einer neuen repräsentativen Studie vom Online-Partnervermittler Parship.ch wurden 1000 Frauen und Männer im Alter von 18 bis 75 Jahren in der Schweiz befragt.
Fazit: Voraussetzung für guten Sex heisst für Männer, zum Höhepunkt zu kommen – und die Partnerin oder den Partner zum Orgasmus zu bringen. Die Schweizerinnen hingegen finden den Sex besonders gut, wenn sie sich ihrem Sexualpartner oder ihrer Sexualpartnerin emotional nahe fühlen, sich fallen lassen können und sich begehrt fühlen.
Warum ist Männern der Orgasmus bei einer Frau grundsätzlich so wichtig?
«Frauen erleben Sexualität über das Herz»
Psychotherapeutin Dania Schiftan sagt dazu: «Männer neigen dazu, den Orgasmus der Frau als Gradmesser für ihre Potenz und ihre Fähigkeiten als Liebhaber zu betrachten. Frauen hingegen haben die Tendenz, Sexualität über und durch das Herz zu erleben. Also, nur wenn es ihrem Herz gut geht, können sie frei geniessen.»
Auch der Performance-Druck punkto Sex ist bei den Männern gross: 54 Prozent glauben, dass sie die Bedürfnisse des Partners oder der Partnerin erkennen, darauf eingehen und ihn oder sie befriedigen müssen. Bei den Frauen sind es nur 38 Prozent. Frauen hingegen nehmen sich vor, vermehrt ihre Wünsche zu äussern.
Dies entspricht genau den Erfahrungen, die Sexualtherapeutin Schiftan in ihrer Praxis macht: «Frauen und Männer haben andere Fokuspunkte im Bett und das führt dazu, dass sie an der gleichen Aktion unterschiedlich Freude haben», sagt Schiftan.
Eines haben aber beide Geschlechter gemeinsam: Mit dem Alter verändern sich bei Frauen und Männern Ansprüche und Bedürfnisse an das Sexleben. Die empfundene Erwartungshaltung lässt nach, ein möglichst abwechslungsreicher Sex tritt in den Hintergrund und der Leistungsdruck wird weniger. Die über 50-Jährigen legen mehr Wert auf emotionale Nähe oder auf eine entspannte und sinnliche Umgebung.