Auf einen Blick
- Malediven sind ein beliebtes Schweizer Ferienziel
- Luxusresorts und Naturerlebnisse wie Walhaie und Mantarochen
- 36’000 Schweizer reisten 2022 auf die Malediven
Im Flieger löscht es mir erst mal ab. Ich bin als Touristin gerne individuell unterwegs, und jetzt, eingequetscht zwischen all den Schweizer Reisenden im Ferienflieger nach Malé, fliege ich auf die Malediven.
Vor 40 Jahren noch eine Destination für Backpacker, sind aus den 220 bewohnten Inseln des Naturparadieses inmitten des Indischen Ozeans 178 reine Pauschal-Hotelinseln geworden. Und sie sind bei uns besonders beliebt: 36'000 Schweizerinnen und Schweizer reisten 2022 auf die Malediven, was unser Land zur Nummer 1 bezüglich Pro-Kopf-Reisenden macht. Und seit der Pandemie ist die Sehnsucht nach dem Inselparadies weiter gestiegen – vor Corona flog Edelweiss Air zweimal die Woche direkt hin, inzwischen dreimal.
Anreise: Edelweiss Air fliegt 3-mal wöchentlich nonstop von Zürich nach Malé.
Übernachtung: Das Fünf-Sterne-Resort Finolhu Seaside Maldives ist eine der wenigen Hotel-Inseln im von der Unesco als Biosphärenreservat geschützten Baa-Atoll. Es verfügt über 4 Restaurants, Tennis, Spa, Fitness und eine Tauchschule. 3 Übernachtungen inklusive Frühstück für 2 Personen ab 1700 Franken.
Beste Reisezeit: Dezember bis April ist Trockenzeit und gilt als beste Reisezeit. Für Schnorchler und Taucherinnen ist das Baa-Atoll von Mai bis Oktober besonders interessant, weil dann die Mantarochen dort sind.
Anreise: Edelweiss Air fliegt 3-mal wöchentlich nonstop von Zürich nach Malé.
Übernachtung: Das Fünf-Sterne-Resort Finolhu Seaside Maldives ist eine der wenigen Hotel-Inseln im von der Unesco als Biosphärenreservat geschützten Baa-Atoll. Es verfügt über 4 Restaurants, Tennis, Spa, Fitness und eine Tauchschule. 3 Übernachtungen inklusive Frühstück für 2 Personen ab 1700 Franken.
Beste Reisezeit: Dezember bis April ist Trockenzeit und gilt als beste Reisezeit. Für Schnorchler und Taucherinnen ist das Baa-Atoll von Mai bis Oktober besonders interessant, weil dann die Mantarochen dort sind.
Walhaie und Luxusresorts
Mein Ziel ist das Baa-Atoll im nördlichen Drittel des Inselreichs, es ist das einzige Atoll der Inselgruppe, das von der Unesco als Biosphärenreservat ausgezeichnet ist. Hier trifft man mit etwas Glück auf Walhaie, Mantarochen und Meeresschildkröten, und die Dichte an Luxusresorts ist hier besonders hoch. Ab Malé gehts 110 Kilometer weiter per Wasserflugzeug, der Pilot ist barfuss, es knattert laut und ist holprig, hier fängt die Reise für mich erst so richtig an. Die Massen von Menschen liegen hinter mir, und aus dem kleinen Fenster öffnet sich der Blick auf unendliches Türkisblau voller weisser Tupfer. Einer davon zieht sich immer mehr in die Länge zu einem langen Halbkreis: Es ist Finolhu.
Die Sandbank ist fast zwei Kilometer lang, es ist die grösste des Inselstaats. Ursprünglich waren hier zwei Inseln, die mit dem Aufschütten von Sand zu einer verbunden worden sind. Dass der Natur etwas nachgeholfen wird, um das perfekte Paradies zu erschaffen, ist auf den Malediven nicht ungewöhnlich. Für die prächtige grüne Kulisse wurden 850 Kokospalmen gepflanzt, zudem 50 Bananenstauden und Papaya-Bäume. Ein Butler chauffiert uns Gäste mit einem pinkfarbenen Buggy über weisse Sandstrassen durch die dichte Vegetation.
Klasse statt Masse
Ein langer Holzsteg führt übers türkisblaue Wasser hinaus, daran sind die «Ocean Pool Villas» aufgereiht. Mit mehr als 180 Quadratmetern ist die Villa doppelt so gross wie meine Wohnung daheim in Zürich. Dazu gehört eine Holzterrasse mit kleinem Infinity-Pool und direktem Zugang zum Meer. So viel Raum für mich, da ist die Enge des 10-Stunden-Flugs vergessen wie im Hui.
Platz, das ist der wahre Luxus auf den Malediven. Malé ist eine der am dichtesten besiedelten Städte der Welt, mit etwa 1917 Einwohnern pro Quadratkilometer. Ein krasser Kontrast zum verschwenderischen Platz, den ich hier geniesse.
Dafür bringen die Touristinnen und Touristen auch Devisen ins Land, insbesondere die Schweizer: Sie geben pro Aufenthalt und Person 2880 Franken aus. Drei Nächte in meiner Wasservilla kosten fast so viel! Allerdings gibt es auch Malediven-Inseln, die erschwinglicher sind. Einen gewissen Preis haben aber alle, weil die Umweltauflagen hoch sind und die Touristik-Verantwortlichen lieber «Klasse statt Masse» wollen – auch wenn das Gefühl auf dem Flug ein anderes war.
Ich lege mich auf die breite Loungeliege, schliesse die Augen, nippe Piña colada. So fühlt sich also Barfuss-Luxus an. Und je länger ich auf Finholu bin, desto besser kann ich verstehen, warum die Inselgruppe für viele Menschen aus der Schweiz als Ferienparadies schlechthin gilt. Sechs Gründe, die auch mich überzeugt haben:
Sand wie Puderzucker
Am liebsten wäre ich immer barfuss gelaufen; der Sand ist so fein und weiss, dass er aussieht wie Puderzucker. Was die meisten nicht wissen: Der typische Tropensand stammt aus den Exkrementen von Papageifischen. Sie knabbern Korallen ab, um die Algen zu fressen. Weil die Papageifische den Kalk nicht verdauen können, scheiden sie die klitzekleinen, weissen Bestandteile wieder aus. Zudem helfen sie den Riffen, sich von Korallenbleichen zu erholen – darum sind Papageifische auf den Malediven vor dem Fang geschützt. Generell ist der Fischfang streng reguliert und nur mit der Leine erlaubt.
Hai vor der Haustür
Um einen Hai zu sehen, muss man nicht mal einen Fuss ins Wasser setzen: Unter den Stelzen der Wasservillen tummeln sich kleine Exemplare neben einer Armada von bunten Fischen. Auch Rochen ziehen mehrmals vorbei. Und schon bei meinem allerersten Schnorchel-Ausflug schwebt eine Schildkröte vor mir durchs tiefe Blau. Angst muss man vor diesen Meeresbewohnern keine haben. Um grössere Haie zu sichten, muss man mit dem Boot weiter in tiefere Gewässer raus – dort hüpfen auch die Delfine.
Korallen-Schutz
Vom Bungalow aus gehts mit Schnorchel und Flossen direkt zum Hausriff. Wo einst bunte Korallen waren, sind oft nur die blassen Gerippe übrig. Die Malediven erleben dieses Jahr bereits die vierte Massenbleiche. Ein globales Phänomen, das von der Erwärmung der Meere verursacht wird. Darum beschäftigen einige der exklusiven Hotelinseln eigene Meeresbiologen, auf Finolhu ist es Laura aus Kolumbien. Sie hat das Coral Tree Planting Project ins Leben gerufen, dafür werden zusammen mit den Feriengästen Korallenfragmente auf eine Art Baum gesetzt und ins Meer gepflanzt.
Mückenfrei
Dank der üppigen Vegetation sind die Tropeninseln auch ein Paradies für Mücken. Dagegen wird fleissig gesprüht. Am sichersten ist es in einer Wasservilla, bis dahin fliegen die kleinen Blutsauger nicht – man kann sogar ohne Moskitonetz draussen schlafen.
Sternenhimmel
Die Malediven liegen im Indischen Ozean, das nächstgelegene Festland ist Sri Lanka und liegt 700 Kilometer weg. Darum gibt es hier kaum Lichtverschmutzung, und der Sternenhimmel ist spektakulär. Als ich abends dem Strand entlangspaziere, leuchtet biolumineszentes Plankton, so ähnlich wie bei uns die Glühwürmchen. Ein magisches Naturschauspiel.
Paradiesische Bubble
Ins Handy gucke ich nur, um Fotos von Sonnenuntergängen, meinen Füssen im Sand und den hübsch angerichteten Speisen zu machen. Ansonsten blende ich die Welt draussen aus. Wenn ich bei Sonnenaufgang von meinem Bungalow bis ans andere Inselende spaziere, begegnet mir quasi niemand, und ich bin eine Stunde unterwegs. Es gibt hier keine Strandverkäufer, streunenden Hunde oder bettelnden Kinder. Ich fühle mich ein bisschen wie in einer dieser Schneekugeln, es ist eine perfekte Welt, abgeschirmt von den Sorgen des Alltags – eine paradiesische Bubble.
Die Reise wurde unterstützt von Seaside Collection.