Henne Hildi in ihrem Stall
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Hildi haut ab!
Hildi, die Heldin

Hildi ist eine von 150 Legehennen auf einem Bauernhof im Kanton Zug. Jeden Tag legt sie ein Ei – wie all die anderen auch. Bis sie eines Tages ausbüxt, um heimlich ihre Küken auszubrüten. Eine wahre Ostergeschichte.
Publiziert: 18.04.2025 um 18:12 Uhr
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Aktualisiert: 09:45 Uhr
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Henne Hildi hatte genug vom Stall.
Foto: Zvg

Darum gehts

  • Henne haut aus Stall ab und brütet im Nachbargarten
  • Junges Ehepaar hilft der Henne und baut Gehege für sie
  • Hildi lebt nun dort mit zwei ihrer Jungen und legt fast täglich Eier
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Katja RichardRedaktorin Gesellschaft

Tag für Tag legte sie fleissig ihr Ei, das sogleich davonrollte. Ob sich die Henne je darüber gewundert hat, was mit ihren Eiern geschieht? Wer kann schon wissen, was im Kopf eines Huhns vorgeht. Doch diese Henne hatte irgendwann genug.

Durch ein Loch im Zaun schlich sie sich davon und legte ihre Eier im Garten der Nachbarn ab. Jeden Tag holte die Bäuerin sie zurück in den Stall – und jeden Morgen begann das Spiel von vorn. Zwei Wochen lang ging das so, bis es der Bäuerin verleidete. Die Henne blieb. Unter einem Lavendelbusch richtete sie ihr Nest ein – endlich konnte sie brüten. Die Nachbarn entdeckten sie erst, als sie aus den Ferien zurückkamen. Ihre Katze Kira sass auf der Fensterbank und starrte unentwegt ins Gebüsch. «So, als ob sie uns das Huhn zeigen wollte», erzählt Janine Cardoso da Silva (31).

Eigenwillig: Hildi ist immer wieder ausgebüxt – bis die Bäuerin sie gelassen hat.
Foto: Zvg

Die mutige Hildegard

Das mutige Huhn tauften sie Hildegard – oder kurz: Hildi. Zerzaust sah sie aus, hatte viele Federn verloren. Das Brüten forderte ihr alles ab: Hennen fressen dann oft gar nicht, trinken kaum – und verlassen niemals ihr Nest. In der Not hatte Hildi sogar ihre eigenen Eier angepickt, aber nur die unbefruchteten – die vier mit den Küken blieben unversehrt. Und wie durch ein Wunder hat auch kein Fuchs die Henne erwischt – so, als hätte der Duft des Lavendels sie beschützt.

Die Küken von Hildi – Legehennen brüten ihre Eier sonst nie aus.
Foto: Zvg

Das junge Ehepaar war berührt von Hildis Kämpfernatur. Sie beschlossen, ihr zu helfen. Mit einer Plane bauten sie ein Dach über den Lavendelbusch, damit Hildi vor Regen geschützt ist. Jeden Tag brachten sie Futter und frisches Wasser – die Henne wurde kräftiger, die Verbindung zwischen Mensch und Tier wuchs. Der Mann, Rui Miguel (29), ein geschickter Handwerker, richtete ein grosszügiges Gehege für die neue Mitbewohnerin ein – schon wenige Tage später schlüpften die Küken.

Henne Hildi darf bleiben

Die Bäuerin war einverstanden, dass Hildi mit ihren Zöglingen bleiben darf. Das Ehepaar wohnt zur Miete beim Landwirt, der Hühnerstall liegt gleich neben ihrem Gartensitzplatz. Die 170 Legehennen haben es dort schön, mit viel Auslauf von Frühling bis Herbst. Sie sind in zwei Ställen untergebracht – in einem leben die jungen Hennen, im andern die Seniorinnen. Anders als in vielen Betrieben werden die Hennen nach der ersten Mauser, also nach rund einem Jahr, nicht «entsorgt». Schliesslich legen sie weiterhin Eier – wenn auch nicht mehr ganz so viele.

Hildis neues Daheim – fast ein Einfamlienhaus.
Foto: Rui Miguel Da Silva

Ein halbes Jahr ist es her, seit Hildi ausgebüxt ist. Ihr Federkleid ist nachgewachsen, sie lebt zufrieden mit ihren beiden gross gewordenen Hennen Susi und Gerti. Die beiden Hähne sind andernorts untergekommen: einer auf einem Gnadenhof, der andere lebt mit der grossen Schar im Hühnerstall. Hildis Zuhause gleicht nun einem kleinen Einfamilienhaus mit Zeltdach, Sandbad und Spritzbrunnen. Sie ist die erste aus dem Stall, die ihre eigenen Jungen aufgezogen hat. Tagsüber spaziert sie durch den Garten. «Jede der Hennen hat ihren eigenen Charakter, und sie sind uns alle sehr ans Herz gewachsen», sagt die Besitzerin. Auch hier legen sie weiterhin fleissig Eier – fast jeden Tag eines. Damit wird an Ostern gedütscht.

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