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Filmemacherin Livia Vonaesch begleitete Segelboot-Familie
«Mich haben die Kinder in Bann gezogen»

Die Filmemacherin Livia Vonaesch begleitete die Familie Schwörer sieben Jahre lang auf ihrer Segel-Expedition. Ihr Fokus lag auf den Kindern und deren Entwicklung in diesem aussergewöhnlichen Umfeld.
Publiziert: 10:40 Uhr
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Aktualisiert: 11:32 Uhr
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Fokus auf die Kinder: Filmemacherin Livia Vonaesch hat die Familie Schwörer auf dem Segelboot begleitet.
Foto: Zvg

Darum gehts

  • Film begleitet Familie Schwörer beim Segeln und Aufwachsen der Kinder
  • Kinder übernehmen Verantwortung und entwickeln starkes Selbstbewusstsein
  • Dreharbeiten dauerten von 2017 bis 2024 mit 250 Stunden Filmmaterial
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Katja RichardRedaktorin Gesellschaft

Sie haben die Familie Schwörer beim Segeln mit der Kamera begleitet, wo lag ihr Fokus?
Livia Vonaesch: Filmisch stand für mich das szenische Erzählen im Mittelpunkt und ich wollte Emotionen und Geschichten vermehrt durch Gesichtsausdrücke vermitteln, statt über Worte. Von Anfang an haben mich die Kinder in Bann gezogen. Ich wollte wissen, wie sie auf dem Schiff aufwachsen. Wie beeinflusst dieses Setting ihre Entwicklung? Welche Fähigkeiten und Herausforderungen entstehen daraus? Für mich standen ihre Beziehung zur Natur, ihre Wünsche und die Verantwortung, die sie übernehmen, im Zentrum.

Zu viel Verantwortung für Kinder?
Ich habe zwei Dinge beobachtet, die aus meiner Sicht entscheidend sind: Erstens die Stabilität und Geborgenheit innerhalb der Familie – alle haben klare Aufgaben und eine Verbindlichkeit, an die sie sich halten. Zweitens das Vertrauen, das ihnen entgegengebracht wird bei verantwortungsvollen Aufgaben – ohne sie damit alleine zu lassen. Beispielsweise bei Nachtwachen sind die Kinder zwar alleine und steuern das Schiff, können aber jederzeit die erfahrenen Segeleltern rufen. Die Kinder wachsen Schritt für Schritt in alles hinein, und mein Eindruck ist, dass sie dadurch ein starkes Selbstbewusstsein entwickelt haben und gut für sich entscheiden können.

Töchterchen Mia beim Dreh in Island.
Foto: Zvg

Was waren für Sie persönlich die grössten Herausforderungen?
Die Dreharbeiten mit der Familie Schwörer, die ihre Pläne stets nach Wind und Wetter ausrichtet: Vorausplanen war schwierig. Hinzu kamen das reduzierte Equipment und die eingeschränkten Bewegungsmöglichkeiten – beim szenischen Filmen auf engem Raum eine echte Herausforderung. Sowie eine nötige Distanz als Regisseurin in der Beziehung gegenüber der Familie aufrechtzuerhalten – das war ein Balanceakt während der gesamten Produktionszeit.

Sie sind dabei Teil der Crew geworden, was hat das Segeln mit Ihnen gemacht?
Bei einer Passage über das offene Meer lösen sich Raum und Zeit auf. Man lebt nicht mehr im gewohnten Tag- und Nacht-Rhythmus, irgendwann verschwimmen die Grenzen, besonders im Norden, wo es im Sommer nicht mehr dunkel wird. Die Natur zeigt hier ihre unbändige Kraft, man merkt, wie klein und unbedeutend man im Vergleich ist. Das macht demütig.

Wie lange waren Sie mit an Bord?
Immer wieder zwischen 2017 und 2024. In der Arktis und an Land wurde ich teilweise auch beim Filmen unterstützt. Insgesamt wurden daraus sieben Jahre, und ich hatte am Ende 250 Stunden Filmmaterial.

Warum so lange?
Weil es entscheidende Momente gab, die ich weiterverfolgen wollte: die sechste Schwangerschaft von Sabine, der Wunsch der ältesten Tochter Salina, vom Schiff wegzugehen. 2020 befanden wir uns in einer weltweiten Pandemie. Und dann der Sturm, der alles auseinandergerissen und infrage gestellt hat.

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