Auf einen Blick
- Tiktok gründet Schweizer Tochtergesellschaft in Zürich für Marketing und Werbung
- Firmenadresse bei Anwaltskanzlei, Geschäftsführer aus Deutschland
- Tiktok steht unter Druck, wurde kürzlich in den USA kurzzeitig gesperrt
Der chinesische Social-Media-Gigant Tiktok hat kürzlich in Zürich Fuss gefasst. Wie das Portal Tippinpoint.ch berichtet, wurde die Tiktok Switzerland GmbH am 24. Januar 2025 ins Handelsregister eingetragen. Was steckt dahinter?
Der deutsche Manager Thomas Wlazik, der die DACH-Region von Berlin aus leitet, fungiert als Geschäftsführer (DACH = Deutschland, Österreich, Schweiz). Die Firmenadresse ist bei der Anwaltskanzlei Schellenberg Wittmer in Zürich angesiedelt – ein üblicher Schritt bei Neugründungen.
Laut Handelsregister will Tiktok «im Technologie- und Medienbereich Dienstleistungen erbringen, insbesondere im Zusammenhang mit dem Internet und mobilen Applikationen». Marketing, Werbung und PR-Aktivitäten stehen im Fokus. Interessanterweise wird betont: «Weder der Zweck der Gesellschaft noch ihre kommerziellen Tätigkeiten umfassen das Hosting, den Betrieb oder die Verwaltung von Medien- oder Vertriebsplattformen (einschliesslich, aber nicht beschränkt auf die Tiktok-Plattform).»
Tiktok hat über 2 Mio. User in der Schweiz
Ob in Zürich nur Vertrieb und Marketing oder auch Softwareentwicklung geplant sind, bleibt unklar. Auf Anfrage von Blick verlautet es aus dem Büro in Berlin etwas vage: «Europa ist ein wichtiger Markt für uns und wir arbeiten bereits erfolgreich mit KundInnen in der Schweiz zusammen. Dies spiegelt sich nun in der Eintragung im Handelsregister wider.» In der Szene heisst es, Tiktok hätte schon vor rund einem halben Jahr die Fühler nach Zürich ausgestreckt.
Das Marktpotenzial hierzulande ist jedenfalls gross. Laut Tiktok umfasst die Schweizer Community 2,2 Mio. NutzerInnen pro Monat.
Der Schritt folgt dem Trend anderer Tech-Giganten: Google ist schon lange da, dann kamen Meta, OpenAI und Anthropic, um nur einige Player zu nennen.
Tiktok, Teil des chinesischen Bytedance-Konzerns, steht unter Druck. In den USA wurde die App kürzlich kurzzeitig gesperrt – alles läuft auf einen Verkauf des US-Geschäfts hinaus.