So kannst du es verhindern
Meta nutzt bald deine Daten, um seine KI zu trainieren

Ab 26. Juni nutzt Meta, die Firma hinter Instagram und Facebook, deine Daten für ihre künstliche Intelligenz. Wer das nicht will, kann es stoppen – was aber gar nicht so einfach ist.
Publiziert: 03.06.2024 um 11:46 Uhr
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Aktualisiert: 07.06.2024 um 07:11 Uhr
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Dein Fotos auf Instagram und dein Statusbeitrag auf Facebook werden künftig genutzt, um künstliche Intelligenz bei Meta zu trainieren.
Foto: keystone-sda.ch
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Tobias BolzernRedaktor Digital

Meta positioniert sich einmal mehr als Datenkrake: Der Mutterkonzern von Facebook und Instagram hat angekündigt, öffentliche Beiträge auf seinen Plattformen «zur Entwicklung und Verbesserung von künstlicher Intelligenz (KI)» zu verwenden. Jetzt hat die Datenschutzorganisation None of your business (NOYB) in elf europäischen Ländern Beschwerden gegen die Überarbeitung von Metas Datenschutzrichtlinien eingereicht.

Die Nutzerinnen und Nutzer in Europa werden von Meta in diesen Tagen über die Änderungen informiert. Sie erhalten eine entsprechende Nachricht in der App. Darin heisst es, dass ab 26. Juni auch ihre Daten für das Training der KI verwendet werden. Dazu gehören Beiträge, Fotos und Bildunterschriften – nicht aber private Nachrichten, wie Meta in seinem Hilfecenter erklärt. Whatsapp, das ebenfalls zu Meta gehört, ist nicht betroffen. Denn bei dem Messenger werden alle Daten bereits auf dem Gerät verschlüsselt.

Meta investiert «aggressiv»

Ist das überhaupt legal? Laut der irischen Datenschutzkommission (IDC) hat Meta den Start des Trainings nach mehreren Anfragen verschoben. Ausserdem teilte Meta der IDC mit, dass nur persönliche Daten von Personen über 18 für das Training verwendet würden. Ein Sprecher von Meta erklärte gegenüber mashable.com, dass das Unternehmen seine Nutzer «gemäss den Verpflichtungen gegenüber den lokalen Gesetzen über die Schritte» informiert».

Laut einer Mitteilung von Ende April investiert Meta «aggressiv», um die KI-Forschung und -Entwicklung voranzutreiben. Der Konzern verfügt über ein eigenes grosses Sprachmodell namens Llama, dessen neueste Version (Llama 3) kürzlich veröffentlicht wurde. Llama treibt auch den KI-Assistenten Meta-AI an, der in Europa jedoch nicht verfügbar ist.

So kannst dus verhindern

Doch wie kann man sich dagegen wehren? Wer nicht möchte, dass seine Daten für das Training von KI verwendet werden, muss widersprechen. Das ist leichter gesagt als getan. Meta bietet die Möglichkeit über dieses Formular bei Facebook und dieses Formular bei Instagram.

Es kann sein, dass die Links nicht funktionieren. Was dann? Um die Formulare ausfüllen zu können, muss man sich bei Meta mit seinem Benutzerkonto anmelden. Wenn die Formulare danach immer noch nicht angezeigt werden, gibt es Möglichkeiten in den Apps und auf den Webseiten. «Meta hat das wohl absichtlich so unpraktisch gestaltet, um die Zahl der Nutzer, die Einwände haben, zu minimieren», kritisiert ein Nutzer auf X.

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Bei Facebook muss man zuerst die Profilseite (Chronik) öffnen und dann auf das Profilbild oben rechts klicken (auf dem PC). Oder auf die drei Striche rechts tippen (Handy). Dann zu Einstellungen und Privatsphäre navigieren, dann Einstellungen und runterscrollen bis zu den Datenschutzbestimmungen. Im Textfeld wählt man dann den Link Widerspruchsrecht aus.

Auch bei Instagram muss man zunächst die Profilseite öffnen und zu den Einstellungen navigieren (drei Striche). Dann scrollt man nach unten und klickt/tippt zunächst auf Info und dann auf Datenschutzrichtlinie. Im Textfeld kann man dann dem Link «Widerspruchsrecht» folgen.

Foto: Screenshot facebook

Es gibt einen grossen Haken

Ist man dann endlich im richtigen Formular, muss man den Wohnsitz angeben und die korrekte E-Mail-Adresse. Hat man mehrere Konten, muss man alle Schritte für jedes Konto wiederholen. Zudem will Meta einen Grund für den Widerspruch wissen. Laut watson.ch genügt folgender Satz: «Ich möchte nicht, dass meine persönlichen Daten für das Training einer KI von Meta verwendet werden». Zudem hat die deutsche Verbraucherzentrale weitere Beispielsätze parat.

  • Ich fühle mich allgemein unwohl beim Gedanken an KI.
  • Ich habe Angst vor möglichen negativen Konsequenzen für mich persönlich, die ich nicht mehr rückgängig machen kann.
  • Ich habe Sorge, weil ich nicht einschätzen und auch nicht steuern kann, was genau mit meinen Daten passiert (Kontrollverlust).

Dann muss das Formular mit einer PIN, die man per Mail erhält, abgeschickt werden. Innerhalb weniger Minuten soll dann der Bescheid per Mail in die Inbox flattern. 

Foto: Screenshot facebook

Der Haken: Damit ist es unter Umständen noch nicht getan. «Auch wenn du unsere Produkte und Services nicht nutzt oder kein Konto hast, können wir trotzdem Informationen über dich verarbeiten, um die KI bei Meta weiterzuentwickeln und zu verbessern», erklärt das Unternehmen. Konkret: Wenn jemand anderes ein Bild oder einen Beitrag von dir teilt, kann das im KI-System landen, wenn diese Person den neuen Regeln nicht widersprochen hat.

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