Pläne von Meta durchgesickert
Wer Insta und Facebook ohne Werbung will, soll zahlen

Facebook und Instagram könnten kostenpflichtig werden. Dies dann, wenn man die Dienste ohne Werbung nutzen will. So der Plan des Mutterkonzerns Meta.
Publiziert: 03.10.2023 um 09:10 Uhr
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Die Nutzung von Instagram und Facebook könnten in Zukunft etwas kosten.
Foto: AFP

Knapp 13 Franken pro Monat für Instagram und nochmals rund 6 Franken für Facebook obendrauf. Meta plant für Nutzerinnen und Nutzer in Europa ein Abomodell für seine Social-Media-Dienste, wie das «Wall Street Journal» («WSJ») berichtet.

Mit dem neuen Abo hätten die Nutzer die Wahl, ob sie die Dienste weiterhin kostenlos, dafür mit personalisierter Werbung bei Facebook und Instagram, nutzen – oder ob sie einen monatlichen Betrag bezahlen, um eine werbefreie Plattform zu sehen.

Abomodell für kommende Monate geplant

Die Pläne gehen aus einem Vorschlag hervor, den Meta den Regulierungsbehörden in Europa in den vergangenen Wochen unterbreitet hat. «Der Vorschlag ist ein Versuch des Unternehmens, die Vorschriften der EU zu umgehen, die die Möglichkeit einschränken, Nutzern personalisierte Werbung zu zeigen, ohne vorher deren Zustimmung einzuholen – und damit die Haupteinnahmequelle von Meta zu gefährden», schreibt ddas «WSJ».

Meta selbst nennt den Plan SNA, eine Abkürzung für «Subscription, no ads». Also ein Abonnement ohne Werbung. Laut der Zeitung wurden die Absichten gegenüber den Datenschutzbehörden in Irland und den Regulierungsbehörden für digitalen Wettbewerb in Brüssel bei einem Treffen im September erläutert. SNA soll in den kommenden Monaten umgesetzt werden.

Ein Insider ist kritisch

Die Abo-Option ist eine Kehrtwende für das Unternehmen. Meta-CEO Mark Zuckerberg (39) hatte in der Vergangenheit stets darauf bestanden, dass die Kerndienste kostenlos und werbefinanziert bleiben sollen, damit sie für Menschen aller Einkommensschichten zugänglich sind.

Unklar bleibt, ob die Regulierungsbehörden auf die Pläne von Meta eingehen werden und ob sie überhaupt gesetzeskonform sind. Sie könnten laut dem «WSJ» auch darauf bestehen, dass Meta billigere oder sogar kostenlose Versionen mit Werbung anbietet, die aber nicht personalisiert ist.

Ein Problem für die Behörden, so erzählt ein Insider der Zeitung, sei der vorgeschlagene Preis. Dieser werde als zu teuer angesehen, sodass die Menschen sich für personalisierte Werbung entscheiden, obwohl sie nicht wollen, dass ihre Daten für Werbung genutzt werden. Die «New York Times» berichtete bereits vergangenen Monat, dass Meta erwägt, werbefreie Versionen seiner Apps gegen Bezahlung anzubieten.

Meta wird zu Abomodell gedrängt

Angestossen wurden die Pläne von einem neuen EU-Gesetz, dem Digital Markets Act. Meta hofft, dass man mit dem Abo-Plan der neuen Verordnung gerecht wird. Nach dem EU-Gesetz müssen Nutzerinnen und Nutzer, die ihre Zustimmung zu einer bestimmten Datennutzung verweigern, weiterhin auf einen Dienst zugreifen können. Meta wurde durch die EU zu einem Abomodell gedrängt, schreibt das «WSJ». So sollen die Pläne nur für Europa, nicht jedoch für die USA gelten. (bot)

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