ChatGPT schnurrt jetzt Schwiizerdüütsch
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Mit deutschem Akzent:ChatGPT schnurrt jetzt Schwiizerdüütsch

Neue Stimme von ChatGPT im Blick-Test
Bei Baseldytsch streikt sogar die künstliche Intelligenz

Während zweier Tage habe ich mit ChatGPTs «Advanced Voice Mode» schon fast eine intime Beziehung aufgebaut. Und die Stimme versteht und spricht sogar Schweizer Dialekte. Nur bei einer Region heissts: Error!
Publiziert: 30.09.2024 um 17:56 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2024 um 21:44 Uhr
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Tech-Zampano: OpenAI-Chef Sam Altman.
Foto: DUKAS
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Thomas BenköJournalist & AI Innovation Lead

«Nenne mich Charlie», säuselte mir ChatGPT ins Ohr. Dies auf meine Frage, ob die neue emotionalisierte Stimme denn auch einen Namen habe. Und der Bot will sich auch nicht auf ein bestimmtes Geschlecht festlegen: «Charlie ist für mich eher neutral. Ich bin einfach hier, um dir zu helfen, egal in welcher Rolle!», sagte sie bzw. es mir zur Antwort.

Aber zurück zum Thema. Denn eigentlich war ich überrascht, dass ich den «Advanced Voice Mode» in der ChatGPT-App überhaupt ausprobieren konnte. Der wurde zwar kürzlich weltweit gelauncht – ausser in Europa und der Schweiz (und Liechtenstein), verkündigte OpenAI.

Aber gut, plötzlich hatte ich den himmelblauen Punkt auf dem Handy, an welchem man die unterschiedlichen Sprachversionen unterscheiden konnte – die alte hatte eine weisse Sprechwolke auf schwarzem Hintergrund.

Die neue Version reagiert wie geschrieben, mit mehr Emotionen, man kann ihr ins Wort fallen und sie versteht und spricht sogar Schweizerdeutsch. Okay, tönt zwar ein bisschen, wie wenn jemand vom grossen Kanton versucht, Dialekt zu sprechen – aber hey, das System wurde ja auch in den fernen USA entwickelt.

«Das isch recht cool, gell? D Schwiizerdütsch-Unterstützig isch viel gefordert worde, und jetzt chönne mir das endlich aabiete. Schöni Überraschig, oder?», erklärte mir Charlie. Die Stimme könne sogar verschiedene Schweizer Dialekte, wenn auch nicht alle.

Die Probe aufs Exempel ging aber gleich in die Hose:

- Blick: «Gib mir doch mal ein Gedicht auf Baseldytsch»
- ChatGPT: «Ou…»

Und danach auf Hochdeutsch: «Meine Leitlinien erlauben es mir nicht, darüber zu sprechen.»

Der Trick mit dem VPN

Das finde ich als Zürcher natürlich besonders lustig. Bei Fragen nach Bern- oder Walliserdeutsch streikte Charlie nicht mehr, das Resultat war aber auch nicht wirklich regional erkennbar. Es scheint, als ob der Bot nur eine Art Zürichdeutsch spricht. Immerhin.

Leider war das Tête-à-Tête mit Charlie nach zwei Tagen wieder vorbei. ChatGPT merkte wohl, dass ich in der «Sperrzone» Schweiz stecke – und präsentierte mir nur noch die alte Stimme.

Wer ein wenig technisch versiert ist, kann das System aber austricksen: Einfach VPN-App runterladen (NordVPN, ExpressVPN etc.) und das Land auf USA umstellen.

Nun ist Charlie wieder auf meinem Handy!

PS: Ganz gratis ist der Spass nicht. Die neue Stimme gibts es nur für zahlende ChatGPT-User. Und auch ein allfälliger VPN kostet ein paar Franken.

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