Der 73-jährige Grospapi, der einem «nigerianischen Prinzen» sein ganzes Geld überweist, weil dieser ihm ein freundliches Mail geschrieben hat? Dieses stereotype Bild ist überholt. Denn eine aktuelle Studie aus den USA zeigt, dass die Generation Z – also Leute, die zwischen den späten 1990er- und den frühen 2010er-Jahren geboren wurden – weit häufiger auf Onlinebetrug hereinfallen als ihre Boomer-Grosseltern.
Phishing, Identitätsdiebstahl, Cybermobbing: Im Vergleich zu älteren Generationen ist die Generation Z dreimal häufiger (16 zu 5 Prozent) Opfer von Internetbetrug als Boomer, wie eine neue Studie des Beratungsunternehmens Deloitte zeigt. Im Vergleich zu Boomern ist auch die Wahrscheinlichkeit, dass Social-Media-Accounts der Gen Z gehackt werden, mehr als doppelt so hoch (8 zu 18 Prozent).
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Das sind die Gründe
Die Daten basieren auf einer Umfrage der Firma, bei der rund 2000 Konsumentinnen und Konsumenten in den USA befragt wurden. Wieso aber ist die Generation Z offensichtlich so anfällig auf Internetganoven? Eine klare Antwort dazu liefer die Studie nicht, jedoch gibt es mehrere Vermutungen.
Daten, chatten, surfen: So nutzt die Generation Z einerseits schlicht mehr Technologie als ältere Generationen und ist damit öfter Betrügern ausgesetzt. Andererseits sind Menschen, die mit dem Internet aufgewachsen sind – also sogenannt Digital Natives – so vertraut mit ihren Geräten, dass sie manchmal Bequemlichkeit über die Sicherheit stellen. Das zeigen die Zahlen aus der Studie: So gaben fünf von zehn Befragten aus den Gen Z und den Millenials (1983–1996) an, dass sie Onlinedienste vertrauen, ihre Daten zu schützen. Bei den älteren Generationen waren es nur drei von zehn Befragten.
210 Millionen Dollar verloren
Weiter sind jüngere Generationen auch direkt im Visier von Onlinebetrügern. «Sie kaufen viel online ein und es gibt so viele betrügerische Websites und E-Commerce-Plattformen, die buchstäblich auf sie zugeschnitten sind», erklärt Tanneasha Gordon von Deloitte bei Vox.com. Oft würden solch betrügerische Angebote gezielt über soziale Medien beworben.
Das hat für sie einschneidende finanzielle Folgen. Im vergangenen Jahr haben Leute unter 20 Jahren laut einer Untersuchung von Socialcatfish.com insgesamt 210 Millionen Dollar an Onlinebetrüger verloren. 2017 waren es noch 8,2 Millionen. Das ist eine Zunahme von fast 2500 Prozent. (bot)