Darum gehts
- Whatsapp begrenzt Massennachrichten für Privatpersonen und Unternehmen
- Firmen müssen künftig für Werbenachrichten über Broadcast-Listen bezahlen
- Im Test: Maximal 30 Rundnachrichten pro Monat für Privatpersonen erlaubt
Die Geburtstagseinladung an alle Freunde, Ostergrüsse an die Familie oder eine schnelle Ankündigung im Verein – Broadcast-Listen sind praktisch. Mit ihnen kann man bis zu 256 Empfängerinnen und Empfänger aufs Mal erreichen. Doch nun drückt Whatsapp auf die Bremse: Künftig begrenzt der Messenger die Zahl der Massennachrichten drastisch – für Privatpersonen sowie für Firmen. Normale Chats sind von den neuen Regeln nicht betroffen.
Whatsapp startet den Testlauf laut eigenen Aussagen in «wenigen Wochen». Die Limiten werden während der Tests schwanken, so der Konzern. Eine Zahl nennt Meta, der Mutterkonzern von Whatsapp, bereits: Maximal 30 Rundnachrichten pro Monat könnten es sein. Wer mehr verschicken will, muss auf Status-Updates oder Kanäle ausweichen.
Firmen müssen blechen
Für Firmen ändert sich noch mehr: Bisher konnten Geschäftskonten unbegrenzt und kostenlos Nachrichten über die Broadcast-Listen an Kunden senden. Künftig müssen sie dafür zahlen. Whatsapp startet bald ein neues Modell mit zusätzlichen Funktionen: Unternehmen können Werbenachrichten für Produktneuheiten oder Sonderangebote personalisieren und zeitlich planen. Im Testlauf bleiben nur die ersten 250 Nachrichten kostenlos, danach wird es kostenpflichtig.
Die Änderung ist für Meta ein weiterer Weg, um Geld zu verdienen. Die Business-App des Messengers bleibt zwar kostenlos, doch es gibt mehr kostenpflichtige Zusatzfunktionen. Bislang zahlten nur grosse Firmen, die über Programmierschnittstellen mit Whatsapp kommunizieren, oder Nutzer des «Meta Verified»-Abos.
Massnahme gegen Spam
Der Grund für die Einschränkungen? Zu viele Werbenachrichten. Whatsapp hatte bereits früher Massnahmen gegen Spam ergriffen, etwa durch Begrenzung der täglichen Marketing-Nachrichten. Seit letztem Jahr können Nutzer auch einzelne Nachrichtentypen von Unternehmen abbestellen, ohne das Konto komplett zu blockieren.
Wie Wabetainfo.com berichtet, testet Meta zurzeit ein weiteres Feature – für mehr Privatsphäre. Die erweiterte Chat-Privatsphäre soll Nutzerinnen und Nutzern mehr Kontrolle über geteilte Inhalte geben. Es soll verhindern, dass Fotos und Videos automatisch in der Galerie des Empfängers gespeichert werden. Sie soll auch den Export ganzer Chatverläufe blockieren können. Die neue Funktion wurde in einer Vorabversion für Android entdeckt und dürfte in den kommenden Monaten für alle Nutzer lanciert werden.