Die Schweizer Bezahl-App Twint bringt Ordnung ins Portemonnaie! Ab sofort können Kundenkarten etwa von Migros, Globus, aber auch von Ikea, TCS, Nespresso und vielen weiteren Geschäften direkt in der Twint-App hinterlegt werden. Das ist praktisch. Die Idee: Ist die Karte einmal in der App, kann sie beim Bezahlen mit Twint direkt vorgewiesen werden. Die physische Karte entfällt, das Portemonnaie wird schlanker und das Bezahlen an der Kasse schneller.
Bei Coop entfällt das Scannen der Kundenkarte ganz. Wer mit Twint bezahlt, bekommt die Superpunkte direkt gutgeschrieben. Die Ankündigung löste bei den Blick-Leserinnen und -Lesern Bedenken bezüglich des Datenschutzes aus. So etwa Erwin H., der vermutet, dass Twint dies nur wegen Kundendaten macht. Andreas H. fürchtet sich vor mehr Überwachung: «Und dann kommt personalisierte Werbung aufs Handy», schreibt er. Stimmt das? Blick hat die Antworten.
Sieht Twint, was ich genau bei Coop und Co. kaufe?
Ettore Trento, Pressesprecher von Twint, sagt auf Anfrage von Blick: «Twint ist eines der sichersten Zahlungsmittel und die Datensicherheit der Kundinnen und Kunden hat oberste Priorität. Das heisst: Twint sieht bei jeder Transaktion nur den Betrag und den Händler. Zum Beispiel, dass für 140 Franken bei Coop eingekauft wurde.»
Ändert sich das mit der Hinterlegung der Kundenkarte?
«Nein, mit der Hinterlegung von Kundenkarten ändert sich nichts. Twint arbeitet nach den höchsten Sicherheitsstandards der Schweizer Banken. Twint hat keinen Einblick in den Warenkorb der Kundinnen und Kunden», sagt Trento.
Werden generell irgendwelche Daten ausgewertet?
Bei Twint gilt allgemein: «Wenn Daten erhoben werden, dann immer mit dem Ziel, das Nutzungserlebnis der Twint-App zu verbessern. Die Kundinnen und Kunden sollen die für sie relevantesten Informationen und Updates angezeigt bekommen und können über die Einstellungen der App mitbestimmen, welche Informationen sie für die Auswertung freigeben», so Trento. Die Auswertung der Daten erfolge zudem immer anonymisiert.
Was macht Twint mit solchen Daten?
Daten wie Geschlecht, Geburtsdatum oder Postleitzahl werden laut Twint nur mit dem Einverständnis der Nutzer erhoben. «Nachrichten von Drittanbietern werden in der Twint-App nur angezeigt, wenn die Nutzerinnen und Nutzer der erweiterten Datenauswertung explizit zugestimmt haben. Nutzerdaten werden von Twint nicht zur kommerziellen Nutzung an Dritte weitergegeben», so Trento. Jedoch wird in der Datenschutzerklärung des Unternehmens erklärt, dass Personendaten auch mit externen Partnern, etwa Werbedienstleistern, Banken und Versicherungen geteilt werden. Ebenfalls werden Personendaten an Ämter, Gerichte und anderen Behörden im In- und Ausland weitergegeben, wenn die Firma dazu gesetzlich verpflichtet ist.