Auf einen Blick
- Migros verschickt Kündigungsbriefe. «Kündigung» war bei Entlassungsbrief im Sichtfenster zu lesen
- Empfänger können zivilrechtliche Schritte einleiten
- Acht von 159 Kündigungsbriefen waren betroffen, was zu Diskussionen in der Kommentarspalte führte
Persönlich adressierte Briefe dürfen gemäss Briefgeheimnis nur von der Empfängerin oder vom Empfänger gelesen werden. Bei acht von 159 Kündigungsbriefen der Migros an Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Do it + Garden Fachmärkte war dem jedoch nicht so. Wegen eines Formatierungsfehlers zwischen der Adresse des Empfängers und der Betreffzeile war im Adressfenster des Couverts «Kündigung inklusive Austrittsbestätigung» zu lesen.
Die Kündigungen seien trotz der Panne rechtsgültig. Rechtlich könnte dieser Fehler jedoch Folgen nach sich ziehen. Die Empfängerinnen und Empfänger können dem EDÖB zufolge zivilrechtliche Schritte gegen die Migros ergreifen.
«Acht sind zu viele»
Die Kündigungsbrief-Panne wird in der Blick-Kommentarspalte fleissig diskutiert und die meisten sind sich einig: «Gewisse Fehler dürfen nicht passieren», so Leser Ralph Alder. Und doppelt gleich nach: «Zeigt auch eine gewisse Respektlosigkeit dem Personal gegenüber.» Richard Mändli ist gleicher Meinung. «Das ist kein Fehler, sondern eine riesige Schweinerei. Die Verantwortlichen sollten zur Rechenschaft herangezogen werden», kommentiert er beunruhigt.
Blick-Leser Albi Wyss ist ebenfalls etwas entsetzt: «Acht sind zu viele». Und Fred Gamper findet: «Bei einem Kündigungsschreiben muss man erwarten können, dass es diskret bleibt.» Da, wie Leo Furrer schreibt, «eine Kündigung eine heikle Information darstellt». Emilio Pérez sieht das Problem des Fehlers in der fehlenden Gründlichkeit bei der Ausführung von Arbeiten und die fehlende Kontrolle in der heutigen Zeit. «Weil alles schnell gehen muss», fügt er an.
«Zum Glück hat der Pöstler alle Zeit der Welt, sich jeden Brief anzuschauen»
Unter den Kritikern finden sich jedoch auch einige Migros-Unterstützer. So zum Beispiel User Stefan Bühler. Er kommentiert: «Acht von 159 Briefen. Wer nie einen Fehler macht, werfe den ersten Stein.» Jrene Schmid findet die Panne ebenfalls halb so wild. «Ist doch bei vielem so. Der Briefträger weiss, wo ich zum Arzt und Zahnarzt gehe. Meine Krankenkasse und Versicherung stehen überall auf dem Couvert», argumentiert sie.
Auch Marc Roger kann sich einen ironischen Kommentar nicht verkneifen. «Zum Glück hat der Pöstler alle Zeit der Welt, sich jeden Brief anzuschauen», schreibt er.