Mit 28 Jahren kam der Wunsch auf, im Ausland zu arbeiten, nachdem ich in der Stadt Zürich, lange Zeit Migrantenkinder unterrichtet hatte. Was mich besonders faszinierte war, dass so viele Kinder trotz unterschiedlicher Herkunft gemeinsam den Unterricht besuchten. Deswegen zog es mich weg, genauer nach Singapur, wo ich als Schulleiter eine Schweizer Schule leitete. Meine Arbeit führte mich nach Asien, Europa und in die Karibik. Irgendwann meldete sich jedoch das Heimweh und ich begann Schweizer Uhren zu sammeln, damit ich immer ein Stück Schweiz bei mir tragen konnte.
Die Sammler-Leidenschaft begann auf Flohmärkten in Singapur. Das waren aber keine Flohmärkte wie hier auf dem Zürcher Bürkliplatz, denn es gab vor allem Trödel und Krempel. Ich fand aber zu meinem Glück auch ein paar alte Schweizer Mechanikuhren, die dort verkauft wurden. Die haben es mir besonders angetan, weil ich von den Tausenden Einzelteilen, die die Zeit auf die Sekunde genau anzeigen können, fasziniert bin. Es ist schon beeindruckend, dass eine Uhr auch nach so vielen Jahren noch gut funktioniert. Ich habe zum Beispiel eine «Omega Military» aus dem Jahr 1944, die von Pilotoffizieren im Zweiten Weltkrieg getragen wurden.
Durch meine Reisen kamen insgesamt etwa 100 Uhren zusammen, die ich entweder auf Flohmärkten gekauft oder nach einem Arbeitseinsatz als Abschiedsgeschenk bekommen habe. So zum Beispiel eine ‹Rolex Submariner Kermit Flat 4› aus dem Jahr 2004, die anfangs 5000 Franken gekostet hat und mir in den Bahamas geschenkt wurde. Vor nicht allzu langer Zeit habe ich herausgefunden, dass diese Uhr wegen der speziellen Nummer vier auf der Lünette, heute zwischen 25'000 und 30'000 Franken wert ist.
Mir geht es jedoch nicht um den materiellen Wert, sondern viel mehr um den emotionalen Wert der Uhren. So besitze ich zum Beispiel die Hochzeitsuhr meines Vaters, eine «Tissot Classic» aus dem Jahr 1942, mit dem Hochzeitsdatum eingraviert.
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