So reagieren die Blick-Leser auf Cédric Wermuths Ferienabwesenheit
«Die Linken predigen Umweltschutz, benutzen aber selbst das Flugzeug»

Das Parlament erlässt landesweite Gesetze, und man könnte erwarten, dass auch Parlamentsmitglieder diese befolgen. Jedoch ist dies anscheinend nicht immer der Fall, wie die Ferienabwesenheit von SP-Mann Cédric Wermuth zeigt. Das sorgt in der Community für rote Köpfe.
Publiziert: 29.02.2024 um 13:56 Uhr
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SP-Co-Präsident Cédric Wermuth weilte zwei Monate lang in den Ferien.
Foto: Keystone

Nach einer langen Auszeit ist er endlich zurück: Der SP-Co-Präsident und Nationalrat Cédric Wermuth (38) machte zwei Monate gemeinsam mit seiner Familie Ferien in Vietnam und auf den Philippinen. Seit Weihnachten ruhte demnach seine parlamentarische Arbeit, und er liess sich in den Kommissionen vertreten.

Dabei ist das Parlamentsgesetz klar: «Die Ratsmitglieder sind verpflichtet, an den Sitzungen der Räte und Kommissionen teilzunehmen», heisst es in Artikel 10. National- und Ständeräte können den Sitzungen aber beispielsweise aus gesundheitlichen Gründen fernbleiben. Jedoch machte der SP-Chef keine entsprechenden gesundheitlichen Gründe geltend.

Die Mehrheit der Community ist völlig ausser sich und kann kaum glauben, was sich Cédric Wermuth erlaubt hat. Sie findet es eine Frechheit, dass er Klimaschutz predigt, aber selbst mit dem Flugzeug um die Welt fliegt. Es gibt aber auch vereinzelte Stimmen, die ihm diese Auszeit gönnen. Des Weiteren unterstreichen Leserinnen und Leser des Blicks, dass solche Vorfälle auch in anderen Parteien vorkommen.

«Ein Witz, dass eine solche Abwesenheit nicht klar geregelt ist»

Leser Oliver Schlatter ist zum Beispiel einer davon. Er kann nicht nachvollziehen, warum der SP-Chef ausgerechnet mit dem Flugzeug in die Ferien geflogen ist – dem Verkehrsmittel, das er allen anderen verbieten oder zumindest einschränken möchte. Er fragt sich: «Warum ist er nicht einfach mit dem ÖV oder einem E-Bike durch Europa gereist?» Auch für Klaus Minnig ist dies unverständlich: «Die Linken und Grünen proklamieren immer über die Umwelt, fliegen aber selbst mit dem Flugzeug bis nach Asien.»

Auch Mark Bachmann findet, dass das Parlament in einer eigenen Welt lebt. Seiner Meinung nach sollte es selbstverständlich sein, dass während des Urlaubs kein Gehalt gezahlt wird, ähnlich wie bei jedem anderen, der unbezahlten Urlaub nimmt. Für ihn ist es absurd, dass eine solche Abwesenheit nicht deutlich geregelt ist. Hans Meier äussert ebenfalls Empörung: «Im Ausland Ferien auf unsere Kosten machen – wo bleibt da der Anstand?» Eva Nägeli aus der Blick-Community betrachtet das Verhalten von Cédric Wermuth sogar als einen Vertrauensbruch gegenüber dem Volk.

«Auch er hat das Recht, sich mal eine Auszeit zu gönnen»

Marc Forgeron hingegen meint, dass man das Geschehene nicht übermässig kritisieren sollte und stellt klar: «Bürgerliche Politiker aus dem rechten Spektrum praktizieren Abwesenheiten schon seit Jahren.» Auch Leser David Glanzmann nimmt den SP-Co-Präsidenten und Nationalrat in Schutz: «Der Abwesenheitskönig war in der SVP zu finden. Da hat auch niemand etwas gesagt.»

Und Laura Portmann gönnt Wermuth von Herzen die Auszeit: «Wer so lange im Dienst der Schweiz arbeitet, darf sich auch mal eine Auszeit gönnen! Das ist in jedem Job so.» Zudem lobt sie ihn: «Er macht seinen Job sehr gut, investiert sehr viel und ist viel präsenter als viele seiner Kollegen und Kolleginnen.» Auch Andreas Rutz teilt diese Meinung, obwohl er FDP-Wähler ist: «Auch er hat das Recht, sich mal eine Auszeit zu gönnen.» Er glaubt, dass die Vielzahl an kritischen Kommentaren auf Neid zurückzuführen ist.

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