Roland Schraner (63) ist Kriminaltechniker bei der Kapo St.Gallen
«Jeder Tatort ist anders und jede Spur kann entscheidend sein»

Roland Schraner (63) arbeitet bei der Kantonspolizei St. Gallen als Kriminaltechniker. An den Tat- und Ereignisorten werden Spurensicherungen durchgeführt. Mittels der dabei gesicherten Sachbeweise werden Delikte aufgeklärt und Beschuldigte der Justiz zugeführt.
Publiziert: 26.04.2025 um 13:47 Uhr
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Aktualisiert: 26.04.2025 um 13:59 Uhr
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Bei der Kantonspolizei St.Gallen ist Roland Schraner (63) seit 2004 in der Kriminaltechnik tätig.
Foto: zVg

Mit 26 Jahren habe ich die Polizeischule absolviert und bin seither bei der Kantonspolizei St. Gallen angestellt. Angefangen habe ich als Verkehrspolizist. Im Jahr 2004 wechselte ich, nach einer mehrwöchigen Zusatzausbildung, zur Kriminalpolizei in die Abteilung Kriminaltechnik. Das Tätigkeitsgebiet der Kriminaltechnik bezieht sich auf das ganze Spektrum der Straftaten, also vom einfachen Einbruch bis hin zum Mord.

An den Tat- und Ereignisorten erfolgt jeweils eine umfangreiche Spurensicherung. Jeder Tatort ist anders und jede Spur kann entscheidend sein. Von daktyloskopischen Spuren (Fingerabdrücke etc.) über biologische Spuren (DNA) bis hin zu Schuh-, Werkzeug- und Mikrospuren werden Sachbeweise gesichert und später im Labor verarbeitet.

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Mein erster Tatort war ein Autoaufbruch, bei dem die Scheibe eingeschlagen wurde. Dies ist ein einfacher Tatbestand und kommt häufig vor. Danach haben sich die Fälle gesteigert. Im Jahr 2022 hatte ich einen unverschuldeten Motorradunfall und sitze seither im Rollstuhl. Meine Anstellung als Gruppenleiter Kriminaltechnik durfte ich bei der Kapo St.Gallen trotzdem behalten. In meinem Team arbeiten 6 hoch spezialisierte Mitarbeiter. Ich bin für die Aus- und Weiterbildung meiner Kollegen zuständig. Zudem laufen sämtliche Rapporte und Berichte meiner Teammitglieder zur Überprüfung und anschliessenden Weiterleitung an die Staatsanwaltschaft über meinen Tisch. Dann leite ich zusätzlich das Fachgebiet der Dokumentenprüfung. Die Migrationsämter, Strassenverkehrsämter usw. senden uns Ausweise zur Echtheitsüberprüfung. Immer wieder gelingt es uns, Fälschungen aufzudecken und entsprechende Strafverfahren einzuleiten.

Die Anstellung bei der Kriminaltechnik erfordert ein hohes Mass an technischem Verständnis und psychischer Belastbarkeit. Weil sich die Spurensicherungsmethoden ständig weiterentwickeln, muss zudem die Bereitschaft für stete Weiterbildung vorhanden sein. Hat man sich einmal zu diesem Schritt entschieden, darf man, aus meiner Sicht, im interessantesten Bereich der Polizei tätig sein. Am meisten Freude bereitet mir, wenn wir als Team erfolgreich sind und wenn ich sehe, wie sich neue Teammitglieder zu Spezialisten entwickeln. Innerhalb des FOR St.Gallen haben wir einen tollen Zusammenhalt und unterstützen uns gegenseitig.

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