René Walser kombiniert Kunst mit Zahntechnik
«Ich kreiere Bilder aus industriell angefertigten Zähnen»

In «Wir sind Blick» stellen wir dir jede Woche spannende Personen aus der Leserschaft vor. Dieses Mal gibt Zahntechniker und Künstler René Walser (72) Einblick in seine aussergewöhnliche Kunst: Er erschafft Bilder aus Zähnen.
Publiziert: 12.10.2024 um 11:47 Uhr
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René Walser ist gelernter Zahntechniker und war über 30 Jahre im Aussendienst für Zahnärzte tätig.
Foto: zVg
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Ich bin gelernter Zahntechniker und war über 30 Jahre im Aussendienst für Zahnärzte tätig. Oft sass ich in den Wartezimmern dieser Zahnärzte und dort fiel mir auf, dass an den Wänden fast immer Landschaftskalender hingen. Da kam mir die Idee, einen speziellen Kalender nur für Zahnärzte zu gestalten – und zwar mit Bildern, die ich aus industriell gefertigten Zähnen kreieren würde. So entstand mein erstes Zahn-Kunstwerk, und die Reaktionen waren überwältigend. Der Kalender, der sogar zwei Jahre Gültigkeit hatte, kam super an.

Doch ich hörte nicht auf. In den folgenden Jahren habe ich über 20 Bilder zu verschiedenen Sujets erschaffen. Die Inspiration kam dabei immer wieder aus meinem Beruf als Zahntechniker. Viele der Motive tragen deshalb Namen, die mit Zähnen zu tun haben – wie ‹Eckzahn›, ‹Karies› oder ‹Zahnbrücke›. Besonders stolz bin ich auf meine Werke, die ich als Geburtstagsgeschenke gestaltet habe: Einmal ein Sujet des FC Basel zum 60. Geburtstag und ein Cliquenbild der ‹Sumpfhühner› zum 50. Geburtstag. Auch für das Jubiläum der Raiffeisenbank Leimental durfte ich drei Bilder kreieren, die die Dorfwappen von Witterswil, Bättwil und Rodersdorf zeigen.

Die eigentliche Idee entstand bei den Kundenbesuchen in den Zahnarztpraxen. Dort sah ich die klassischen Landschaftskalender und dachte, warum nicht etwas künstlerisch Passenderes für Zahnärzte gestalten? So begannen meine Zahn-Bilder. Technisch war es recht simpel: Zuerst zeichnete ich das Bild mit Bleistift vor, dann klebte ich die Zähne auf und malte sie an. Viel von meinem Material stammt aus einer Zahnfabrik, in der ich mit Kunden Führungen machte. Dort wurden oft Zähne mit kleineren Mängeln aussortiert – und diese habe ich in meine Kunst integriert. Über die Jahre sind so einige Kilos an Zähnen zusammengekommen.

Mein Ziel war es immer, etwas Einzigartiges zu schaffen, das nicht nur Zahnärzte fasziniert. So sind meine Bilder aus Zähnen nicht nur Kunstwerke, sondern auch Gesprächsthemen, die eine Verbindung zwischen meinem erlernten Beruf und meiner Leidenschaft für die Kunst herstellen.

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