170 Poststellen sollen bis 2028 geschlossen werden. Die Post will durch den Schritt 30 Millionen Franken einsparen, dabei jedoch das Filialnetz erhalten. Diese Standorte werden zu Partnerfilialen umgewandelt, was laut der Post den Service in die Zukunft führen und das Unternehmen weiterhin ohne staatliche Zuschüsse agieren lassen soll. Doch die Meinungen der Blick-Community zur Strategie gehen stark auseinander.
Für viele stellt die Entscheidung der Post einen schleichenden Abschied dar. Leser Margrit Voegelin fasst diese Sorge zusammen: «Die Post löst sich selbst auf, in 10 Jahren ist das Wort Post ein Fremdwort, weil es sie nicht mehr gibt.» Auch Leser Archibald Wolf sieht in der Entscheidung einen negativen Trend und zeigt sich besonders über den Rückgang der Versorgung in ländlichen Gebieten besorgt: «Der Abbau passt zur heutigen Führungskultur. Ältere Leute in Bergdörfern werden abgehängt, spielen keine Rolle mehr. Dürfen weiterhin hohe Preise und Steuern zahlen, aber nicht mehr erwarten, dass der Staat an sie denkt.»
Ebenso sieht Elie Hofer in der Umwandlung einen Verlust für die Gemeinden: «Es ist beschämend, wie alles aus den Dörfern verschwindet. Ich finde, die Schweiz baut nur noch ab.»
Andere Leser kritisieren, dass die Probleme hausgemacht seien. Roberto Gaberell führt aus: «Zuerst absurde Öffnungszeiten, wenn überhaupt einmal offen, dann sind die meisten Schalter nicht bedient. Aber der Fehler liegt natürlich bei uns Kunden, weil wir immer weniger zur Post gehen.»
Auch Andrew Becker hinterfragt das Sparprogramm der Post: «Wie viele Postfilialen wurden in den letzten 20 Jahren aus Spargründen geschlossen? Ich habe langsam meine Zweifel, dass an richtiger Stelle gespart wird!»
«Digitalisierung macht auch hier nicht halt»
Einige Leser zeigen Verständnis für den Schritt der Post und weisen auf die veränderten Bedürfnisse der Bevölkerung hin. Chris Schmidt meint: «Ich verstehe die Post absolut. Ich selbst gehe noch ganz selten auf eine Postfiliale. Und wenn, dann nur, um ein Paket abzuholen oder zu versenden. Das können die ‹Tante-Emma-Lädeli› mit Postservice auch perfekt. Die Digitalisierung macht auch hier nicht halt. Schlussendlich sind es unsere Steuergelder.»
Leser Christof Lüthi verweist auf den technischen Wandel, der die Nutzung klassischer Postdienstleistungen verringert habe: «Durch die fortschreitende Nutzung elektronischer Medien durch die Bevölkerung verliert die Post immer mehr Kunden.»
Auch Beta Franz erinnert daran, dass dieser Rückgang kein schweizerisches Phänomen sei: «Jeder, der denkt, es sei nur hier so, irrt. Auch im umliegenden Ausland findet man immer weniger Poststellen. Wandel der Zeit. Schade um die Arbeitsplätze – das ist das Einzige, was ich bedauere.»
Einige Leser teilen positive Erfahrungen mit Partnerbetrieben. Alexander Forster erklärt: «Ich wohne in einer Gemeinde, in der die Post seit Jahren im Volg integriert ist. Allein schon wegen der Öffnungszeiten gibt es nichts Besseres.» Auch Erich Sannemann hat ähnliche Erfahrungen gemacht: «Auch bei uns in Flüelen gibt es nur noch eine Poststelle in der Dorfbäckerei. Hervorragend. Top Service. Lange Öffnungszeiten. Zuvorkommende Bedienung. Keine Wartezeiten. Für Flüelen ist diese Lösung passend.»