«So was vergisst man nie!»
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Leser rettet Sohn das Leben:«So was vergisst man nie!»

Peter rettet seinen Sohn vor dem Ersticken
«So was vergisst man nie!»

Im dritten Teil unserer Heldinnen- und Helden-Serie zeigen wir die Geschichte von Peter (59) aus Zürich, der seinen Sohn vor dem Ersticken rettete.
Publiziert: 27.04.2021 um 12:11 Uhr
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Aktualisiert: 27.04.2021 um 17:13 Uhr
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Als Peters Sohn plötzlich vom Tripptrapp fällt und nicht mehr atmet, muss er ihn reanimieren. «So was vergisst man nie!»
Foto: zVg
Lea Blum

Es ist der Albtraum jeder Mutter und jedes Vaters: Wenn das eigene Kind plötzlich nicht mehr atmet. Für Peter aus Zürich wird diese Horrorvorstellung im Jahr 2007 zur Realität, als er mit seinem Kind zu Hause am Frühstückstisch sitzt. Auf einmal verdreht sein damals zweijähriger Sohn die Augen, rutscht vom Tripptrapp und bleibt ohne Vitalzeichen auf dem Boden liegen.

Peter reagiert, ohne zu zögern. «Ich war wie ein Roboter», erzählt er Blick. Er prüft den Puls des Jungen und legt ihn auf den Tisch. «Er war schon blau im Gesicht. Da habe ich gar nicht gross nachgedacht und angefangen, ihn zu reanimieren», erzählt Peter. Er habe nur etwa fünf Druckstösse auf die Brust gebraucht, bis der Puls wieder gekommen ist und sein Sohn wieder atmete. «Ich hatte überhaupt keine Angst, ihn zu verletzen. Auch wenn bei einem Kind leichter eine Rippe brechen kann, ist das Überleben viel wichtiger», weiss er.

Der Heimlich-Griff

Seine damalige Frau habe in der Zwischenzeit den Notruf gewählt. «Erst als die Rega da war, habe ich realisiert, was gerade passiert ist», erinnert sich Peter. Es sei alles sehr schnell gegangen. Nachdem die Einsatzkräfte den Jungen untersuchten, flogen sie ihn zusammen mit Peter zur Kontrolle ins Kinderspital. Dabei kam raus, dass der Zweijährige sogenannte Affekt-Krämpfe hatte, die ihn einfach umfallen liessen. «Ein Glück, dass ich wusste, was zu tun ist», so Peter.

«Die Ärzte gaben uns ein Medikament mit und sagten, dass solche Krämpfe vorkommen können, mit der Zeit aber auswachsen sollten.» Die Experten behielten zum Glück recht: «Es kam nur noch einmal zu so einem Krampf etwa ein halbes Jahr später und da ist alles gut ausgegangen.»

Allerdings kam es im gleichen Jahr bei einem Fest erneut zu einer Rettungsaktion: Als Peter mit seinem Sohn auf einer Feier auf einer Festbank sitzt und sein Sohn einen Hotdog verdrückt. «Plötzlich wurde der Junge wieder blau im Gesicht und fiel zu Boden.» Peters Vermutung: Die Wurst war steckengeblieben. «Also habe ich den Heimlich-Griff angewendet und tatsächlich kam ein Stück Wienerli zum Vorschein. So was vergisst man nie!»

Mut beweisen

Peter war früher bei einer Blaulichtorganisation tätig und absolvierte jährlich Auffrischungskurse in Erster Hilfe. Am meisten geblieben ist ihm ein Vorfall im Hochsommer 1990, als er einen älteren Mann beatmen durfte. Leider kam da jede Hilfe zu spät. «Der Mann ist in meinen Händen gestorben. Er hatte Krämpfe im Hals und bis die Sanität eintraf, war es zu spät», so Peter. Er habe es nicht umgehen können, aber wenigstens habe er es versucht.

«Das schlechte Gewissen, wenn man nichts getan hat, ist viel schlimmer, als wenn man sein Bestes versucht hat», findet Peter. Er wolle sich damit nicht profilieren. Seine Botschaft laute: «Mut beweisen und helfen!» Heute ist der 59-Jährige als Arbeitsagoge tätig und hilft Menschen in Sachen Integration und Arbeitssuche. Als Ausgleich malt er hin und wieder, restauriert Möbel, baut schon mal einen Carport oder macht als Statist bei Filmproduktionen mit. Sein Sohn ist inzwischen 15 Jahre alt und kerngesund.

Könntest du jemandem das Leben retten?

Diese Frage haben wir der Leserschaft mit einem Quiz über Erste Hilfe gestellt. Die Antworten waren überwältigend. Die Blick-Community weiss nicht nur in der Theorie Bescheid – überraschend viele sind auch im echten Leben schon in eine Situation geraten, in der sie sich als Retter oder Retterin beweisen mussten. Rund 80 Geschichten sind zusammengekommen. In dieser Artikel-Serie wollen wir eine Auswahl dieser Heldengeschichten mit euch teilen.

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