Noten lösen in vielen Kindern einen hohen Druck aus. Und das will die oberste Lehrerin der Schweiz, Dagmar Rösler (52), Präsidentin des Lehrerverbandes, nun ändern. Denn für Rösler sind Noten in der Primarschule nicht mehr zeitgemäss. Sie plädiert dafür, dass Lehrpersonen stattdessen Stärken und Schwächen der Kinder beschreiben.
Doch was hält die Blick-Community von dieser Idee? Ein Blick in die Kommentarspalte zeigt: Die Leserinnen und Leser sind sich ziemlich einig. So kommentiert Leser Tom Berger zum Beispiel: «Noten sind gut, damit sich die Kids Mühe geben und Leistung zeigen. Eine gute Vorbereitung fürs Berufsleben.»
Das meint die Community
Er ist damit nicht der einzige, der das Notensystem weiterhin unterstützt. «Gerade in der heutigen Zeit ist die Notenbewertung wichtig. Das Lehrpersonal ist eh schon sehr gefordert von vielen Seiten», schreibt Roland Nägeli dazu. Und auch Sepp Knüsel ist Fan von Noten und findet sogar, die Schulen müssten wieder mehr eine Leistungskultur leben: «Noten sind zwingend. Eine Trennung nach Leistung ist gut, das hilft, die Schüler nach ihrem Leistungsvermögen zu fördern.»
Zwar gibt es auch einzelne Stimmen in der Kommentarspalte, die ein neues Bewertungssystem begrüssen, doch sie sind in der Minderheit. Eine davon ist Nicole Beyeler. Für sie sind nämlich nicht die Noten das Problem, sondern: «Es ist die Art des Unterrichts. Bis und mit der sechsten Klasse hocken Überflieger, Fremdsprachler und Lernschwache alle in derselben Klasse. Es liegt auf der Hand, dass so ein Lernsystem für alle nicht zufriedenstellend ist.»
Und auch Reto Röthlisberger ist kein Fan vom klassischen Notensystem, wie wir es heut kennen. «Ich halte es für sinnvoller, Kinder in den Bereichen zu fördern, in denen ihre Fähigkeiten liegen, anstatt ihnen Mathematik aufzuzwingen und Noten zu geben», kommentiert er.
Doch genau da stellt sich für Leserin Irène Rüedi die Frage: «Wie sollen die Lehrer die Schüler ohne Noten bewerten? Nach Sympathie? Nein! Noten zeigen doch, wie es mit dem Lernen des Kindes funktioniert. Hat es Probleme, wäre eine Nachhilfe notwendig», kommentiert sie.
Und Samuel Sambora ist überzeugt: «Schulnoten sagen über einen Schüler oder eine Schülerin definitiv mehr aus, als wenn beschrieben wird, wie dessen Namen getanzt wird. Das sage ich als Lehrmeister.»