Nackte Frau auf Armee-Abzeichen sorgt für Diskussion in der Community
«Das Problem ist eine sexistische Männerkultur»

Eine militärische Einheit im Wallis sorgt für Aufregung: Ein Abzeichen eines Soldaten zeigt eine nackte Frau in obszöner Pose. Das könnte für die Verantwortlichen disziplinarische Folgen haben. Doch was hält die Community von diesem Vorfall?
Publiziert: 10.10.2024 um 18:57 Uhr
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Füsse im exakten Winkel: Nicht überall herrscht in der Armee so viel Disziplin.
Foto: VBS/DDPS/Alexander Kühni

Auf einen Blick

  • Soldat trägt Abzeichen mit nackter Frau auf Schweizer Kreuz
  • Die Meinungen der Community sind stark gespalten
  • Träger des Abzeichens könnte disziplinarische Konsequenzen erwarten
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Ütopya KaraRedaktorin Community

Der Soldat sitzt im SBB-Zug von Lausanne Richtung Brig und leistet im Wallis Militärdienst. Er arbeitet am Laptop, checkt sein Handy. Doch ein Detail sticht ins Auge: Auf seinem rechten Oberarm prangt ein Abzeichen. Darauf ist eine nackte Frau abgebildet, die auf dem Schweizer Kreuz kniet und ihren Hintern in die Höhe streckt. Ist das ein harmloser Scherz oder eine geschmacklose Entgleisung?

Gemischte Reaktionen

Die Meinungen der Community gehen stark auseinander. Viele Nutzer kritisieren das Verhalten der Soldaten und bezeichnen es als unreif, andere wiederum sehen darin kein schwerwiegendes Problem.

Rolf Schuster erinnert sich an strengere Zeiten im Militär: «Bei uns gab es damals schon Arrest, wenn wir im Zug in den Urlaub die Ärmel nach hinten gekrempelt hatten.»

Einige Kommentatoren nehmen das Verhalten der Soldaten weniger ernst. Ben Nauer meint, dass ein Abzeichen am Arm noch nichts über den Charakter aussage: «Ein Badge am Arm macht aus einem jungen Mann noch lange keinen anstandslosen und respektlosen Menschen gegenüber Frauen. Die inneren Werte zählen und nicht die äusseren.»

«Es ist wichtig, dass gegen diesen Sexismus vorgegangen wird»

Auch Martin Jeitziner hält das Verhalten der Rekruten für unreif, sieht aber Unterschiede zwischen privatem Verhalten und dem Auftreten in Uniform: «Viele Rekruten sind leider noch in der spätpubertären Phase. Ich persönlich finde das unreif. Was in der Unterkunft passiert, ist was anderes. Aber an der Uniform geht gar nicht.»

Dem doppelt Marion Jost gleich nach und sagt klar: «Sorry, aber nicht auf der Uniform oder dem Tenue – privat okay, aber nicht so.» Gilbert Rosen geht noch weiter und fordert rechtliche Konsequenzen: «Nicht nur disziplinarische, rechtliche Schritte bitte. Sowas geht gar nicht.»

Auch Peter Hablützel sieht in dem Abzeichen ein Symptom für ein grösseres Problem: «Das Problem ist eine sexistische Männerkultur, wie sie sich hier bei den Armeeangehörigen zeigt. Es ist wichtig, dass gegen diesen Sexismus vorgegangen wird. Wir Männer sollten uns bewusst sein, dass über die Hälfte aller Frauen in der Schweiz Formen der sexuellen Belästigung erlebt haben. 22 Prozent machten die Erfahrung von ungewollten sexuellen Handlungen und zwölf Prozent von Geschlechtsverkehr gegen den eigenen Willen.»

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